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Vom Konzept zur Umsetzung: Die Entwicklung des Forschungsclubs „changING“ und ihre Auswirkungen auf Interesse und Selbstwirksamkeit bei Schülerinnen und Schülern

Affiliation/Institute
IFdN, Abt. Physik und Physikdidaktik
Al-Kharabsheh, Dina

Der Alltag junger Menschen sowie ihre sozialen Kontakte sind zunehmend von technischen Geräten wie Handys oder Computern geprägt. Jedoch setzen sich die Jugendlichen in der Regel nicht aktiv mit Technik an sich auseinander. Sie beschäftigen sich weder mit den Materialien noch mit den Funktionsweisen oder dem ursprünglichen Nutzen der Ge-räte und zeigen größtenteils kein Interesse daran.

Im Herbst 2019 wurde der Forschungsclub changING im Exzellenzcluster SE²A ins Leben gerufen, um Chancengleichheit zu fördern und die Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben. Während sich der Cluster mit nachhaltiger und energieeffizienter Luftfahrt beschäftigt, bietet der dazugehörige Forschungsclub Schülerinnen und Schülern ab der 10. Klasse die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeitsweise der Ingenieurswissenschaften zu erhalten. In den alle zwei Wochen stattfindenden Treffen führen die Schülerinnen und Schüler Experimente in den beteiligten Instituten des Exzellenzclusters durch und nehmen an Workshops zur Ideenfindung für eigene Projekte sowie zur Stärkung der Selbstwirksamkeit teil. Jährlich durchlaufen zwei bis drei Gruppen dasselbe Programm und werden dabei von Studierenden der Ingenieurswissenschaften als Mentoren betreut. Die Teilnahme am Forschungsclub ist für die Schülerinnen und Schüler bis zu vier Jahre möglich, wobei jedes Jahr unterschiedliche Inhalte und Aktivitäten angeboten werden.

Der Forschungsclub changING verfolgt unter anderem das Ziel, das Interesse der Jugendlichen an Technik und Naturwissenschaften zu fördern und ihnen Einblicke in das Berufsfeld von Ingenieurinnen und Ingenieuren zu ermöglichen. Besonders junge Frauen, die in diesem Bereich stark unterrepräsentiert sind, sollen angesprochen werden.

Im Rahmen dieser Dissertation, die als Teilprojekt dieses Forschungsvorhabens entstand, wurde das Ziel verfolgt, den Aufbau und die Entwicklung des Forschungsclubs auf Basis des 4-Phasen-Modells der Interessenentwicklung zu untersuchen, das Interesse und die Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler des Forschungsclubs zu erfassen, die Auswirkungen der Teilnahme am Forschungsclub qualitativ zu untersuchen und interes-senfördernde bzw. -mindernde Faktoren zu identifizieren. Hierfür wurde die Zufrieden-heit mit dem Forschungsclub sowie Faktoren zur Stabilisierung des situationalen Interes-ses, der Grundbedürfnisse und der Selbstwirksamkeitserwartungen qualitativ bei 12 Schülerinnen und Schülern zwischen der 10. und 13. Schulklasse (Gymnasium) erhoben. Die Erhebung fand einmal nach 2,5 Jahren nach der Teilnahme am Forschungsclub und schließlich nach 3,5 Jahren statt. Zudem wurden qualitative Aussagen aus Schülerinter-views und Schlussreflexionen analysiert.
Durch die Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Aussagen der Schülerinnen und Schüler in den beiden Interviews konnten interessenfördernde und -mindernde Aspekte, die zeitliche Entwicklung des Interesses sowie der Grad der Erfül-lung der Grundbedürfnisse und die Quellen der Selbstwirksamkeit, die die Schülerinnen und Schüler entwickeln und erfahren, differenziert identifiziert werden. Um auch die Per-spektive der Mentorinnen und Betreuer zu berücksichtigen, wurden am Ende Interviews mit 5 Mentorinnen und 5 Betreuern durchgeführt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konzeption des Forschungsclubs auf praxis-orientierten, handlungsorientierten Ansätzen basieren sollte. Es sollte Möglichkeiten zur Teamarbeit und sozialen Interaktion bieten und den Teilnehmern vielfältige und praxis-nahe Einblicke in verschiedene technische Bereiche ermöglichen. Die Rolle der Mento-rinnen und Betreuer bei der Unterstützung der SuS und der Förderung ihrer Selbstwirk-samkeit sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Individuelle Unterschiede und ge-schlechtsspezifische Unterschiede sollten in der Konzeption und Durchführung des For-schungsclubs beachtet werden, um eine unterstützende und inklusive Umgebung zu schaffen.

The daily lives and social interactions of young people are increasingly shaped by technological devices such as mobile phones and computers. However, most teenagers do not actively engage with the technology itself; they typically do not explore the materials, functionalities, or original purposes of these devices and often show little interest in doing so.

In response, the changING research club was launched within the SE²A Cluster of Excellence in Fall 2019, aiming to advance public outreach and promote equal opportunities. While SE²A focuses on sustainable and energy-efficient aviation, the changING research club provides high school students from grade 10 onward with insights into the world of engineering. Through bi-weekly meetings, students participate in hands-on experiments at SE²A institutes and attend workshops on project ideation and self-efficacy development. Each year, two to three groups go through the program, supported by engineering students acting as mentors. Participation in changING is available for up to four years, with each year featuring new content and activities.

The club aims to ignite students’ interest in technology and science while introducing them to engineering as a career. It especially seeks to engage young women, who are significantly underrepresented in these fields. This dissertation, a part of the broader project, investigates the development and structure of the changING club through the lens of the 4-phase model of interest development, assessing the impact of club participation on students’ interest and self-efficacy and identifying factors that encourage or limit their engagement. Satisfaction with the club, factors supporting situational interest, basic needs, and self-efficacy expectations were qualitatively assessed among students in grades 10 through 13. Data collection occurred at 2.5 and 3.5 years into the program, supplemented by insights from student interviews and final reflections.

Analysis of similarities and differences in student responses across the two interviews enabled the identification of factors that promote or inhibit interest, the progression of interest over time, and the extent to which basic needs were met and self-efficacy sources experienced. Additionally, interviews with five mentors and five supervisors were conducted at the study’s conclusion to integrate their perspectives.

In summary, the findings suggest that the changING research club’s design should prioritize practical, action-oriented approaches, fostering opportunities for teamwork and social interaction while providing students with diverse, hands-on exposure to various technical fields. The role of mentors and supervisors is vital in supporting students and building their self-efficacy. Furthermore, individual differences and participant diversity should be considered in both the design and implementation of the changING club to create a supportive and inclusive environment for all participants.

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