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Untersuchung des Einsatzes antimikrobiell wirkender Substanzen aus nachwachsenden Rohstoffen in Kühlschmierstoffen

Affiliation/Institute
Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie
Wiesbaum, Charis Nikolina

Der Einsatz von Kühlschmierstoffen in der metallbearbeitenden Fertigungsindustrie dient u. a. der Verminderung der Reibung sowie dem Abführen der Prozesswärme und stellt so einen elementaren Faktor für die Qualität des Werkstücks dar. Vor allem aufgrund ökologischer Vorteile werden dabei zunehmend wasserbasierte Fluide eingesetzt, in welchen Mikroorganismen optimale Lebensbedingungen vorfinden. Mikrobieller Befall von Kühlschmierstoffen kann zu schwerwiegenden Schäden an der Maschine und dem Werkstück führen und auch die Gesundheit des Maschinenpersonals schädigen, weshalb eine Konservierung mit Bioziden unerlässlich ist. Im Zuge der im Jahr 2012 erlassenen Biozid-Verordnung hat sich die Anzahl der für die Produktgruppe 13 „Metallbearbeitungsflüssigkeiten“ zugelassenen Biozide von ursprünglich mehreren 100 Verbindungen auf weniger als 20 Substanzen reduziert. Diese übrig gebliebenen Substanzen sind aufgrund ihrer toxikologischen und ökotoxikologischen Eigenschaften als kritisch zu betrachten und bedürfen zum Schutz der Umwelt einer Ersetzung durch ungefährlichere Alternativen.

Auf Basis dieser Problemstellung konnten sieben Gruppen heimischer, naturbasierter und antimikrobiell wirksamer Substanzen anhand von Literaturangaben identifiziert werden. Aus dieser Auswahl erwiesen sich 35 Substanzen aus den Verbindungsklassen der kurzkettigen Diole sowie einigen Vertreter der sekundären Pflanzenstoffe unter Berücksichtigung toxikologischer, physikalischer, chemischer und wirtschaftlicher Faktoren als besonders geeignet. Durch die Anwendung eines mikrobiologischen Vortests konnte für jede dieser Verbindungen die minimale Hemmkonzentration angegeben werden. Nach einer Selektion wurde in weiterführenden Tests ein Konzentrationsbereich für zehn Verbindungen ermittelt, welcher die aerobe mikrobielle Stoffwechselaktivität über einen Messzeitraum von 20 Tagen unterdrückte. Zudem konnte durch die Anwendung von PCR-Tests gezeigt werden, dass die eingesetzten antimikrobiellen Substanzen lediglich eine hemmende Wirkung ausübten und somit als Biostatikum bezeichnet werden können.

Alle in den Kühlschmierstoffen eingesetzten Komponenten konnten durch instrumentelle Analyseverfahren quantifiziert werden und die Stabilität zur Funktionserhaltung des KSS während der Praxisversuche sichergestellt werden. Drei neu entwickelte Kühlschmierstoffe erwiesen sich in Versuchen im Praxismaßstab im Vergleich zu einer gebräuchlichen Emulsion als geeignet und zeigten in Bezug auf toxikologische und ökotoxikologische Eigenschaften deutliche Vorteile.

The use of cooling lubricants in the metalworking manufacturing industry serves i. a. the reduction of friction and the dissipation of the process heat and thus represents an elementary factor for the quality of the workpiece. Mainly due to ecological advantages, water-based fluids are increasingly used, in which microorganisms find optimal living conditions. Microbial infestation of cooling lubricants can lead to serious damage to the machine and the workpiece and also harm the health of the machine personnel, which is why preservation with biocides is essential. In the course of the Biocide Regulation issued in 2012, the number of biocides approved for product group 13 "metalworking fluids" has been reduced from originally several 100 compounds to fewer than 20 substances. Due to their toxicological and ecotoxicological properties, these remaining substances must be viewed critically and must be replaced by safer alternatives to protect the environment.

On the basis of this problem, seven groups of domestic, nature-based and antimicrobially active substances could be identified based on literature references. From this selection, 35 substances from thes classes of short-chain diols and some representatives of secondary phytochemicals proved to be particularly suitable, taking into account toxicological, physical, chemical and economic factors. By using a microbiological pre-test, the minimum inhibitory concentration could be specified for each of these compounds. After a selection, a concentration range for ten compounds was determined in further tests, which suppressed the aerobic microbial metabolic activity over a measurement period of 20 days. In addition, the use of PCR tests showed that the antimicrobial substances used only had an inhibitory effect and can therefore be described as biostatic.

All components used in the cooling lubricants could be quantified by instrumental analysis methods and the stability to maintain the function of the cooling lubricant during the practical tests could be ensured. Three newly developed cooling lubricants proved to be suitable in tests on a practical scale compared to a conventional emulsion and showed clear advantages in terms of toxicological and ecotoxicological properties.

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