Designing Digital Platforms for Personal Well-being
Due to the rapid progress of digitalization in all areas of life, new forms for the exchange of resources have emerged. Digital platforms and in particular engagement platforms, which are designed for a higher level of user interaction, are dominating the markets and continue to spread further. While this took place mostly unregulated in the past years, the call to also put the user's well-being in the foreground is becoming louder. Especially regarding the increasing number of negative effects that arise from the use of technology. Therefore, this dissertation addresses the development of design principles for the design of engagement platforms that promote personal well-being. Here, design principles represent a form of design knowledge and inform, both in theory and practice, the design of future and existing artifacts, and in this case engagement platforms. In four iterative cycles, based on the design science research method, requirements for the design knowledge were first derived from an extensive literature review and improved through a total of 24 semi-structured expert interviews as well as empirical evaluations. Finally, the derived principles were tested in a prototype instantiation and their applicability was validated by external participants. As a result, four design principles with 13 associated mechanisms and over 30 exemplary enactors were identified. The four design principles fulfill the requirements for objectives that platform operators should pursue to foster value co-creation and enable service innovation and thus design competitive platforms. The mechanisms serve in achieving these objectives and can be used by platform operators to improve personal well-being by strengthening the sense of autonomy, competence, or relatedness of a user. The identified design principles offer new and already established platform companies an orientation for the design of their platforms, which can increase their attractiveness as well as the orientation towards the well-being of their users. In addition, they can be used to further advance research in platform design and ethical use of technology, as is widely called for in the literature.
Durch das rasante Fortschreiten der Digitalisierung in allen Lebensbereichen haben sich neue Formen für den Austausch von Ressourcen durchgesetzt. Digitale Plattformen und hier insbesondere Engagementplattformen, die sich durch ein höheres Maß an Nutzerinteraktionen auszeichnen, durchdringen die Märkte und breiten sich weiter aus. Während dies in den vergangenen Jahren weitgehend unreguliert stattfinden konnte, wird nun auch im Hinblick auf die steigende Anzahl der negativen Effekte, die durch die Technologienutzung entstehen, die Forderung immer lauter auch das Nutzerwohlbefinden in den Vordergrund zu stellen. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit Erarbeitung von Designprinzipien zur Gestaltung von Engagementplattformen die das Nutzerwohlbefinden fördern. Hierbei stellen Designprinzipien eine Form von Designwissen dar und helfen sowohl der Theorie und Praxis bei der Gestaltung und Entwicklung von zukünftigen und bestehenden Artefakten. Um die Designprinzipien zu erarbeiten wurden in vier iterativ durchgeführten Zyklen, gemäß der Design Science Research Methodik, zunächst Anforderungen an das Designwissen aus einer umfangreichen Literaturanalyse abgeleitet und durch insgesamt 24 semi-strukturierte Experteninterviews und empirische Bewertungsverfahren verbessert. Am Ende wurden die identifizierten Designprinzipien an einem Prototyp erprobt und die Anwendbarkeit durch externe Probanden validiert. Als Ergebnis lassen sich vier Designprinzipien mit 13 zugehörigen Mechanismen und über 30 identifizierten beispielhaften Ausprägungen ableiten. Die vier Designprinzipien erfüllen die Anforderungen an Ziele, die Plattformbetreiber verfolgen sollten, um Value Co-Creation und Service Innovationen zu ermöglichen und damit wettbewerbsfähige Plattformen zu gestalten. Die Mechanismen dienen zur Erreichung dieser Ziele und können dazu eingesetzt werden, das persönliche Wohlbefinden der Nutzer durch die Stärkung des Autonomie-, Kompetenz-, oder Zugehörigkeitsgefühls zu verbessern. Somit bieten die herausgearbeiteten Designrichtlinien neuen und bereits etablierten Plattformunternehmen eine Orientierung bei der Gestaltung ihrer Plattformen, die sowohl ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen kann als auch am Wohlbefinden des Nutzers ausgerichtet ist. Darüber hinaus können sie genutzt werden, um die Forschung im Bereich des Plattformdesigns und der ethischen Nutzung von Technologien voranzutreiben, wie es in der Literatur vielfach gefordert wird.