Mechanische Verklammerung zur formschlüssigen Verbindung von Metall-Faser-Kunststoff Verbundstrukturen
Hybride Materialkombinationen ermöglichen die synergetische Nutzung unterschiedlicher Werkstoffeigenschaften in einem Bauteil. Je nach Anwendungsfall kann eine signifikante Reduzierung der Bauteilmasse, die Steigerung der strukturmechanischen Bauteileigenschaften und/oder die Erhöhung der Bauteilfunktionalität erreicht werden. Die Gewährleistung der Kräfteüberleitung im Kopplungsbereich bei Metall-Faser-Kunststoff Verbundstrukturen stellt jedoch eine große Herausforderung dar. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem Verfahren zur Herstellung einer mechanischen Verklammerung zur formschlüssigen Verbindung von Metall-Faser-Kunststoff Verbundstrukturen. Hierdurch wird eine Möglichkeit geschaffen, hybride Bauteile nach dem Prinzip des In-Mould Assembly (IMA) bei gleichzeitigem Verzicht von zusätzlichen Hilfsstoffen oder -elementen herzustellen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Erzeugung einer räumlichen Verklammerungsstruktur auf der metallischen Seite, die eine Materialverklammerung mit der Kunststoffmatrix und/oder dem Fasermaterial ermöglicht. Das hier entwickelte Verfahren zur Strukturerzeugung wurde aus der Theorie zur Fließspanbildung abgeleitet. Es beruht auf der Entstehung einer Spanwurzel, welche nicht vom Grundwerkstoff abgetrennt wird. Für diesen Prozess galt es entsprechende Werkzeuge und die relevanten Prozessparameter zu identifizieren. Die durchgeführten experimentellen Untersuchungen sind von numerischen Methoden gestützt worden. Als Ergebnis liegen für unterschiedliche Werkstoffe und Prozessparameter Strukturkataloge vor, die anhand von geometrischen Merkmalen hinsichtlich ihrer Eigenschaften zur Materialverklammerung charakterisiert wurden. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen zur Strukturerzeugung folgte die Bewertung der Materialverklammerung im hybriden Verbund. Die Probenherstellung fand im Hybrid-Spritzguss statt, die Analyse der Verbundfestigkeit durch unterschiedliche Kopf- und Scherzugproben. Im Fokus stand die Bewertung der Strukturausprägung, der Einfluss unterschiedlicher Lastrichtungen auf den Verklammerungseffekt und die Analyse verschiedenster Strukturfelder. Zudem wurde die Auswirkung der Strukturdichte auf die maximal übertragbaren Kräfte im Grenzflächenbereich der beiden Materialien betrachtet. Wie bereits bei der Strukturerzeugung wurden die experimentellen Untersuchungen durch numerische Berechnungsmodelle ergänzt. Hierdurch konnten ebenfalls die Versagensmechanismen diskutiert und eine Beurteilung der bauteilinneren Spannungsverteilung vorgenommen werden.
Hybrid material combinations enable the synergetic effects of different material properties in one component. Depending on the application and design, a significant reduction of the component mass, an increase in structural-mechanical component properties or of the component functionality can be achieved, for example. However, ensuring the transfer of forces in the coupling area of a metal-fiber-plastic composite structure is a major challenge. The present work deals with a process for the production of a mechanical interlocking effect for a metal-fiber-plastic composite structure. This creates an additional possibility to manufacture hybrid components according to the In-Mold Assembly (IMA), without additional auxiliary materials or joining elements. The main focus of this work is the creation of an interlocking structure on the metallic side, which enables a material interlocking with the plastic matrix and/or the fiber material. For this purpose, a manufacturing process for creating structures is selected, the process is developed with a suitable tool and an optimization is carried out. As a result, structure catalogs are available for different materials and process parameters. The structures are characterized on the basis of geometric features. Based on the knowledge gained on the creation of structures, the evaluation of the material interlocking in the hybrid composite follows. Experimental investigations are conducted, the analysis of which is supported by validated numerical calculation models. The focus is on the structure characteristics, the influence of different load directions and the structure density. In addition, the failure mechanisms are discussed and the internal component stress distribution is assessed. The work contributes to the expansion of the manufacturing possibilities that are used in the manufacture of hybrid components. The different process steps during development are shown and an initial analysis of the bond strength is presented. The work also provides validated models that can be used as a basis for further process optimization and adjustments.
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