Aspekte der Verarbeitung von Komponentenmessungen in der Magnetik
Im Rahmen dieser Arbeit werden zwei Projekte vorgestellt, in denen Magnetfelddaten komponentenweise ausgewertet werden. Dabei steht die Verarbeitung der Messdaten im Vordergrund.
Ein System aus zwei Fluxgate-Magnetometern für komponentenweise Gradientenmessungen wird für einen Multikopter als Trägersystem in der oberflächennahen Aeromagnetik entwickelt.
Es wird eine Kalibriermethode vorgestellt, die keinen dedizierten Kalibrierflug benötigt sondern direkt auf Messflüge angewandt werden kann. Mit einer IMU werden die Daten in das geographische Koordinatensystem überführt. Damit ist die komponentenweise Auswertung der Gradienten zwischen den Sensoren möglich.
Verschiedene Störeinflüsse wie die magnetische Anomalie des Trägersystems sowie ein rotationsbedingtes Störsignal in den Magnetometern werden untersucht und mögliche Korrekturen erarbeitet. Mit einer auf Gradientendaten beruhenden Dipol-Inversion werden Messungen mit bekannten Störkörpern analysiert. Dabei wird untersucht, welche Vor- und Nachteile die Messung und Auswertung von Gradienten in der oberflächennahen Aeromagnetik hat.
Die vorgestellte In-Flight-Kalibrierung bildet die Grundlage für ein neues Kalibrierverfahren für vektorielle Bohrlochmessungen. Das Verfahren beruht auf der Differenzbildung zwischen mehreren Messungen und wird auf Daten aus dem COSC-2 Projekt angewandt. Im Vergleich mit herkömmlichen Kalibriermethoden zeigt sich, dass die Streuung zwischen den Messungen bei den mit der neuen Methode kalibrierten Daten geringer ist als bei mit herkömmlichen Verfahren kalibrierten Daten.
Anhand der Bohrlochmessungen sowie Messungen an Bohrkernen wird ein Modell der Magnetisierung in der Umgebung der Bohrung entwickelt. Dabei wird ein neuer Versuchsaufbau vorgestellt, mit dem Bohrkernsegmente von 1 m Länge hochgenau vermessen werden können. Der Aufbau ist so konzipiert, dass auch in einer gestörten Umgebung gemessen werden kann.
Die wesentliche Gemeinsamkeit der vorgestellten Projekte ist die komponentenweise Auswertung der Magnetikdaten. Ein besonderer Aspekt ist dabei die Kalibrierung. Die vorgestellten Methoden können direkt auf Messdaten angewandt werden um daraus die Kalibrierparameter zu bestimmen. Die erreichte Qualität ist dabei mit der Qualität dedizierter Kalibriermessungen vergleichbar. Somit kann nicht nur auf dedizierte Kalibriermessungen verzichtet werden, sondern es können auch nachträglich Messdaten beliebiger Sonden ausgewertet werden, die nicht für weitere Messungen verfügbar sind.
In the context of this work, two projects are presented in which magnetic field data are evaluated component by component. The focus is on the processing of the measurement data.
A system consisting of two fluxgate magnetometers for component-wise gradient measurements is developed for a multicopter as a carrier system in near-surface aeromagnetics.
A calibration method is presented that does not require a dedicated calibration flight but can be applied directly to measurement flights. With an IMU, the data are reoriented into the geographic coordinate system. This allows for the component-wise evaluation of the gradients between the sensors.
Various interferences such as the magnetic anomaly of the carrier system as well as a rotation-related noise signal in the magnetometers are investigated and possible corrections are devised. Measurements with known test objects are analysed with a dipole inversion based on gradient data. The advantages and disadvantages of measuring and evaluating gradients in near-surface aeromagnetics are examined.
The presented in-flight calibration forms the basis for a new calibration procedure for vectorial borehole measurements. The method is based on the difference formation between several measurements and is applied to data from the COSC-2 project. A comparison with conventional calibration methods shows that the scatter between measurements is lower for data calibrated with the new method than for data calibrated with conventional methods.
Based on the borehole measurements as well as measurements on drill cores, a model of the magnetisation in the vicinity of the borehole is developed. A new experimental setup is presented, with which drill core segments of 1 m length can be measured with high precision. The setup is designed in such a way that measurements can also be taken in a disturbed environment.
The main common feature of the projects presented is the component-by-component evaluation of the magnetic data. A special aspect is the calibration. The methods presented can be applied directly to measurement data in order to determine the calibration parameters. The achieved quality is comparable to the quality of dedicated calibration measurements. Thus, not only can dedicated calibration measurements be dispensed with, but measurement data of any probes that are not available for further measurements can also be evaluated subsequently.