Salztolerante Arten des Strassenbegleitgrüns in Deutschland
Fast unbemerkt hat sich ein Wandel der Ruderalvegetation Mitteleuropas in den letzten Jahrzehnten vollzogen; inzwischen finden sich an den Verkehrsanlagen die größten mehr oder minder zusammenhängenden Ruderalflächen in Mitteleuropa. Infolge der geänderten Transportverhältnisse liegt das Augenmerk der Ausbreitung von gebietsfremden Pflanzenarten vor allem auf Straßen und Autobahnen. Wir haben nun erstmals eine Checkliste von salztoleranten Gefäßpflanzen an deutschen Straßenrändern aufgestellt. Einen deutlichen Fortschritt bei der Auswertung gegenüber der alleinigen Verwendung der Salzzahlen von ELLENBERG (ELLENBERG & LEUSCHNER 2010) ergab die eigene Analyse der Salzkonzentrationen im Wurzelbereich von Ruderalpflanzen sowie die Samenkeimung in definierten Kochsalzlösungen, vor allem aber die Auswertung der mitteleuropäischen Literatur, insbesondere der „Flora indicativa“ von LANDOLT & al. (2007). Auf diese Weise umfasst unsere Checkliste immerhin 250 krautige Arten und mindestens 16 Gehölze. Da die Ausbreitung von halotoleranten Arten trotz milder Winter und damit einhergehender geringerer Verwendung von Auftausalzen weiter fortschreitet, stellen wir die Hypothese auf, dass eine (schwache) Salztoleranz einen Konkurrenzvorteil für die Etablierung von Pflanzen am Straßenrand darstellt.
A change of the ruderal vegetation of Central Europe happened nearly unnoticed during the last years. In the meanwhile, the largest more or less connected ruderal areas can be found in Central Europe along traffic infrastructure. Due to the altered conditions in traffic, the focus of the spreading of alien plants is now on streets and motorways. A checklist of salt tolerant plants of Germany is presented here for the first time. A main progress in the evaluation was made by using own analyses of the salt content of the rhizosphere of ruderal plants, experiments on germination in defined NaCl solution, and mainly by the evaluation of the Central European literature, especially the “Flora indicativa” by LANDOLT & al. (2007) in addition to the salt indicator values regarding to ELLENBERG (ELLENBERG & LEUSCHNER 2010). By doing so, our own checklist summarizes 250 herbaceous species and at least 16 woody plants. Because the spreading of halotolerant plants is going on despite of mild winters and concomitant less road salt, we formulate the hypothesis that a weak salt tolerance is an ad-vantage for the establishing of plants along roadsides.
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