Modelle und Methoden zur Bestimmung von Lasten durch Drohnenaufprall auf Luftfahrzeugstrukturen
Unbemannte Luftfahrzeuge, auch bekannt als Drohnen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie werden für die verschiedensten Einsatzzwecke und in allen Größen verwendet. Es gibt kleine Spielzeugdrohnen von wenigen Gramm Abfluggewicht bis hin zu Militärdrohnen, die mit kommerziellen Transportflugzeugen in Bezug auf Größe und Masse vergleichbar sind. Die Einsatzzwecke reichen von Überwachung und Fotografie bis hin zu Lieferdiensten und verschiedenen Freizeitaktivitäten. Durch diese Zunahme von unbemannten Luftfahrzeugen im Luftraum steigt auch das Risiko einer Kollision mit einem bemannten Luftfahrtgerät. Dies wird als Drohnenschlag bzw. Drohnenaufprall bezeichnet. Bisher werden Drohnenschläge auf Luftfahrzeugstrukturen durch Impactexperimente und Simulationen untersucht. Diese sind enorm zeit- und kostenintensiv und eignen sich dadurch nicht zur schnellen Lastabschätzung im Rahmen eines Vorentwurfs. Ähnlich wie bei einem Vogelschlag soll der Ingenieur bei einem Drohnenschlag die auftretenden Lasten über einen analytischen Ansatz abschätzen und Strukturen darauf auslegen können, wodurch die Sicherheit von Piloten und Passagieren gewährleistet wird. In dieser Arbeit wird ein neues analytisches Berechnungsmodell entwickelt, um Kraft-Zeit-Verläufe im Falle eines Drohnenschlags bzw. Mehrkörperimpacts berechnen zu können. Die Grundlage für dieses neue Modell bildet das Flugzeugaufprallmodell, welches auf dem Impulserhaltungssatz basiert. Mit diesem Modell wird der Aufprall von fragmentierenden Projektilen beschrieben. Dieses Modell wird mit einem Feder-Masse-Modell für den Aufprall von nicht-fragmentierenden Komponenten superponiert, wodurch sich das neue Drohnenschlagmodell ergibt. Das Drohnenschlagmodell wird durch Impacttestdaten und explizite Finite-Elemente-Simulationen (FE) validiert. Für die vollständige Drohne wird eine Ersatzstruktur entwickelt. Berechnungen und FE-Daten zeigen sehr gute Übereinstimmungen für Untersuchungen mit dem Ersatzmodell der Drohne. Insbesondere für starre Zielstrukturen ergeben sich nur geringfügige Abweichungen zwischen Analytik und Test- bzw. Simulationsdaten. Bei der Anwendung des Drohnenschlagmodells auf Komponentenebene zeigen sich jedoch noch Defizite. Die Analytik liegt mehr als 20 % oberhalb der Verläufe aus den FE-Simulationen, sobald das Zielmodell signifikante Schäden zeigt. Das Berechnungsmodell eignet sich somit besonders für Impacts auf starre Strukturen. Es ermöglicht Analysen zum Einfluss des Designs auf die Kontaktkraft zwischen Projektil und Ziel und bietet dem Ingenieur eine Möglichkeit, auftretende Lasten bei einem Drohnenschlag im Rahmen eines Vorentwurfs abzuschätzen.
Unmanned aerial vehicles, also known as drones, are becoming increasingly popular. They are used for a wide variety of purposes and come in all sizes. There are small toy drones of just a few grams takeoff weight to military drones comparable to commercial transport aircraft in terms of mass and size. Applications range from surveillance and photography to delivery services and other leisure activities. This increase in unmanned aerial vehicles in the airspace also increases the risk of a collision with a manned aircraft. This is referred to as a drone strike or drone impact. To date, drone strikes on aircraft structures have been studied through experiments and simulations. These are enormously time-consuming and cost-intensive and are therefore not suitable for rapid load estimation as part of a preliminary design. Similar to a bird strike, in the case of a drone strike, the engineer should be able to estimate the expected loads using an analytical approach and design structures accordingly, thus ensuring the safety of pilots and passengers. In this work, an analytical computational model is developed to calculate force-time histories in the case of a drone strike or multi-body impact. The basis for this new model is the aircraft impact model, which is based on the momentum equilibrium. This model is used to describe the impact of fragmenting projectiles. This model is superimposed with a spring-mass model for the impact of non-fragmenting components, resulting in the new drone strike model. The drone strike model is validated with impact test data and explicit FE simulations. A substitute structure is developed for the full drone. Calculations and FE data show very good agreement for studies with the surrogate drone model. Especially for rigid target structures, there are only minor deviations between analytics and test- as well as simulation data. The application of the drone impact model on component level still shows deficits. Discrepancies of more than 20% between analytics and FE are present as soon as the target model shows significant damage. The calculation model is therefore particularly suitable for impacts on rigid structures. It allows analyses of the influence of the design on the contact force between projectile and target and offers the engineer a possibility to estimate occurring loads during a drone impact within the scope of a preliminary design.
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