Aufwand und Probleme für Gesetzgeber und Automobilindustrie bei der Kontrolle der Schadstoffemissionen von Personenkraftwagen mit Otto- und Diesel-Motoren : dargestellt am Beispiel ausgewählter Exportländer
Im Fortschreiten der Lebensgeschichte der heutigen Pkw-Antriebe Otto- und Diesel-Motor wurden an diese beiden Aggregate ständig erweiterte Anforderungen gestellt. Lange Zeit bestimmten die aus technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten resultierenden Forderungen Tempo und Grad der technologischen Weiterentwicklung, bis - in automobilgeschichtlich jüngster Zeit - erstmals gesetzliche Auflagen zur Begrenzung der aus Pkw und Pkw-Motoren emittierten Schadstoffe zum neuen und zusätzlichen Entwicklungskriterium wurden. Diese Forderungen haben den weiteren Werdegang der Pkw-Antriebe entscheidend beeinflußt. Sie haben darüber hinaus massiv in die Produktionsabläufe der betroffenen Industrie eingegriffen und deutliche Spuren im nationalen und internationalen Wirtschaftsgeschehen hinterlassen. Da sich diese Entwicklung über einen Zeitraum von rund zwei Jahrzehnten in einer bisweilen außergewöhnlichen Hektik und nach weltweit uneinheitlichen Verfahren vollzog, die selbst von den direkt betroffenen Akteuren auf Seiten des Staates und der Automobilindustrie heute kaum noch zu überblicken sind, war es die Zielsetzung dieser Arbeit, den Problemkreis der Schadstoff-Emissionskontrolle an Pkw unter gesetzlichen Auflagen in Inhalt und Konsequenzen einmal geschlossen darzustellen. Die Arbeit untersucht daher zunächst anhand einer in ihren wesentlichen Meilensteinen erarbeiteten Entwicklungsgeschichte der Emissionskontrollgesetzgebungen ausgewählter Exportländer Ursprung, Ziele und Grenzen dieser behördlichen Auflagen und stellt den gezeigten Abläufen die historische Entwicklung der relevanten Emissionskontrolltechnologien gegenüber. Hierbei werden die mit Entwicklung, Zulassung, Produktion und Betrieb dieser Technologien verbundenen Probleme diskutiert sowie künftige Entwicklungsmöglichkeiten abgeschätzt. Das aufgezeigte Bild der Interaktion von Gesetzgeber und Industrie wird abgerundet durch Betrachtung des historischen Lernprozesses und der bei weiteren Gesetzesfortschreibungen sowie technischen Neuerungen zu berücksichtigenden Erkenntnisse. Die Diskussion der industrieseitigen Bemühungen bestätigt die These, daß "die Technik, wenn man ihre gesamte Problematik erfassen will, nicht losgelöst von wirtschaftlichen Bezügen betrachtet werden kann" {1}. Bei der Behandlung der staatlichen Aktivitäten wird ebenfalls deutlich, daß sämtliche Bemühungen, mit einer Gesetzgebung den technischen Vorgang der Emission von Schadstoffen aus Automobilen zu reglementieren, im Grunde volkswirtschaftliche Problemstellungen repräsentieren. In Erkenntnis dieser am Beispiel der Emissionskontrolle an Automobilen erarbeiteten Zusammenhänge zwischen technischen und wirtschaftlichen Aspekten schließt die Arbeit mit ernsten Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit, die für die heute betroffene Bevölkerung und besonders für künftige Generationen anzustrebende Umweltqualität unter den existierenden und den in kommenden Jahren zu erwartenden wirtschaftlichen Zwängen sicherstellen zu können.
The evolution of today's gasoline and diesel engines as passenger car power plants has been significantly affected by increasing more stringent governmental regulations. In the past, the degree of engineering progress was determined in large part by economic and technical factors. Recently, however, legislative demands have, for the first time, begun to significantly affect the development of these engines. These demands have substantially influenced the further evolution of both passenger car power sources and have heavily impacted on the automobile industry's production processess and have become an important part of the national and international economic scene. The increase of government regulation of the automobile industry over the last two decades often took place in a rather hectic manner and far from international harmonization. As a result, even though the industry is a worldwide industry, it is difficult for any involved party or government to clearly identify the development of today's regulatory framework. Accordingly, the objective of this work was to discuss in a comprehensive manner the evolution of the complex area of legislatively mandated emission controls on passenger cars. Therefore, first the history of the emission control legislation of selected export countries is compiled through the use of major development milestones discussing their sources, targets and limitations. These findings are then compared with the evolution of emission control technologies, which took place simultaneously with the enactment of the various legislative proposals. The latter is done by examining the problems connected with design and development, certification, production and practical use of these technologies and by estimating their future potentials. The composite picture of the interaction between government and industry is finally completed by a discussion of the historical learning process as well as the findings to be considered in future legislative activities and technical developments. The discussion of the automobile industry's emission control efforts verifies the theory that "technology - if its comprehensive problematic nature shall be covered - cannot be considered separately from its economic relations" {1}. Further, during the discussion of governmental regulatory activities, it becomes obvious that all efforts to legislatively regulate the technical process of motor vehicle pollutant emissions basically are economical problems. Realizing the interrelationship between technical and economical aspects - which has been demonstrated on the example of emission control on automobiles - this work concludes with serious concern about the possibility of providing the necessary degree of environmental quality for today's population and future generations under economical impacts, which already exist or can be expected in the forthcoming years.
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