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Der Arbeitsplatz als Quelle von Angst : Die Ausprägung und Qualität von Job-Ängsten bei Patienten in der psychosomatischen und orthopädischen Rehabilitation

Hintergrund: Anpassungsstörungen kommen häufig im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz vor. Eine besondere Rolle spielen arbeitsplatzbezogene Ängste, da jeder Arbeitsplatz angst-auslösende Aspekte hat. Beispiele sind Möglichkeiten des Leistungsversagens, Unfälle, Bossing, Mobbing, Crowding, aggressive Kunden oder Bedrohung der Existenzsicherung. Die Arbeitsplatzsituation kann Ängste auslösen, aber auch bestehende Angsterkrankungen können zu speziellen Problemen am Arbeitsplatz führen. In dieser Untersuchung wurden die Qualität und das Ausmaß von Job-Ängsten bei Patienten mit psychischen und orthopädischen Erkrankungen untersucht. Methode: Es wurden 90 unausgelesene Patienten einer psychosomatischer und 100 einer orthopädischen Rehabilitationsklinik mittels der Job-Angst-Skala (JAS) untersucht. Zusätzlich wurden arbeitsbezogene Merkmale mittels Selbstbericht erfasst. Ergebnisse: Psychosomatikpatienten erreichten signifikant höhere Skalenwerte als Orthopädiepatienten. Orthopädiepatienten erleben qualitativ vor allem funktionsbezogene Ängste, im Gegensatz zu Psychosomatikpatienten, die in den Dimensionen generelle Besorgnis, Panikerleben, Existenzängste und globale Arbeitsplatzangst hohe Ausprägungen berichten. In beiden Indikationsgruppen stand das Job-Angst-Niveau in Zusammenhang mit der Arbeitsunfähigkeitsdauer. Schlussfolgerungen: Zwischen verschiedenen Indikationsgruppen von Rehabilitationspatienten gibt es Unterschiede im quantitativen und qualitativen Erleben arbeitsplatzbezogener Ängste. dies deutet darauf hin, dass psychische Krankheit zu vermehrten Job-Ängsten führt. Gleichzeitig stellen Job-Ängste auch bei vordergründig somatischen Störungen einen wichtiger Faktor zum Verständnis von Arbeitsunfähigkeit dar, was Konsequenzen für die Diagnostik und Behandlung bei diesen Patienten haben muss.

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