Nachhaltigkeitsinnovationen zugunsten eine umweltgerechteren Stromverbrauchs : Untersuchung des Bedingungsgeflechts der Handlungsoptionen und -restriktionen des Stromverbrauchs im Alltag privater Haushalte
Die Arbeit befasst sich mit dem Bedingungsgeflecht eines umweltgerechten Stromverbrauchs privater Haushalte vor dem Hintergrund der Einführung adaptiver Tarifmodelle im Rahmen der Energiewende. Um den Herausforderungen des Klimawandels und insbesondere der Energiewende zu begegnen, stehen auch Privathaushalte in der Verantwortung. Mit dem Bezug adaptiver Tarifmodelle können sie ihren Stromverbrauch reduzieren und in Zeitfenster verlagern, in denen viel regenerative Energie bereitgestellt werden kann. Mit der Etablierung dieser Tarifmodelle kann ein Paradigmenwechsel weg von der verbrauchsgeführten Erzeugung hin zu einem erzeugungsgeführten Verbrauch erreicht werden. Für die Verbraucher*innen bedeutet ein Bezug, bestehende alltägliche Stromverbrauchsroutinen zu überdenken und entsprechend anzupassen. Die Voraussetzungen, sich an einen erzeugungsgeführten Stromverbrauch anpassen zu können, sind jedoch nicht für jeden Haushalt gleich. Dementsprechend ist es Ziel dieser Arbeit, das Bedingungsgeflecht eines umweltgerechten Stromverbrauchs vor dem Hintergrund adaptiver Tarifmodelle herauszuarbeiten. Untersucht wurden diesbezüglich Aspekte, die die dargestellte sozio-technischen Transformation begleiten, um Antworten darauf zu geben, welche Haushalte bestmöglich von diesen Tarifmodellen profitieren können und welche Hemmnisse eine Integration der Modelle erschweren. Als Datengrundlage liegen dieser Arbeit leitfadengestützte Interviews zugrunde, die im Rahmen einer inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Auf der Basis dieser Empirie wurde deutlich, dass ebenso die Lebensform, die Haushaltskonstellation und das Umweltwissen in den Haushalten eine Rolle spielt sowie die zur Verfügung stehenden zeitlichen Ressourcen, die insbesondere vor dem Hintergrund der Akzeptanz adaptiver Tarifmodelle eine Rolle spielen. Diese Arbeit kommt zu dem Schluss, dass allein eine Bereitschaft zugunsten umweltgerechten Verhaltens nicht ausreicht. Vielmehr ist der Handlungsspielraum von Individuen als auch von Haushalten hinsichtlich der Integration von Nachhaltigkeitsinnovationen immer nur so groß, wie es die zur Verfügung stehenden Ressourcen und Rahmenbedingungen ermöglichen.
This paper deals with the multitude of highly intertwined conditions of environmentally conscious electricity consumption of private households against the background of the introduction of adaptive tariff models as part of the energy transition. In order to face the challenges of climate change and especially of energy transition also private households have to adopt responsibility. With the purchase of adaptive tariff models they can reduce their electricity consumption and transfer it into time slots where mainly renewable energy is provided. With establishing these tariff models a paradigm shift away from consumption-oriented production towards production-oriented consumption can be achieved. For consumers, that would mean to reconsider their daily energy consumption routines and to adapt it according to the purchase. Premises to adapt to a production-oriented consumption differ from household to household. Correspondingly, the aim of this paper is to identify the intertwined conditions of environmentally conscious electricity consumption against the background of adaptive tariff models. Therefore, aspects that accompany the illustrated socio-cultural transformation were examined to find answers to the questions of which households can benefit mostly from these tariff models and what kind of impediments might complicate their implementation. The data of this paper are based on semi-structured interviews that have been evaluated in the context of a content-related structuring analysis. Based on this empirical evidence it became clear that the way of life, the constellation of households and environmental knowledge as well as temporal resources play an important role for the acceptance of adaptive tariff models. This paper concludes that only the willingness to act environmentally responsibly is not sufficient. The scope of action of individuals and households for the integration of sustainability innovations is only as large as the available resources and framework conditions allow it to be.
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