Zur Biodiversität von Pflanzenarten in unserer Ernährung : Eine vierwöchige Studie mit Biologiestudierenden der Hochschule Bremen
In einer vierwöchigen Studie wurde an der Hochschule Bremen mit Studierenden und Betreuen-den des Internationalen Studiengangs Technische und Angewandte Biologie B. Sc. (ISTAB) eine Erfassung der in diesem Zeitraum von ihnen verzehrten Pflanzenarten durchgeführt. Die ver-zehrten Pflanzenarten wurden von jedem der 37 teilnehmenden Probanden erfasst, ohne den Verzehr zu quantifizieren. Unter den 37 Probanden befanden sich 20 Männer (3 Vegetarier, 17 Omivore) und 17 Frauen (2 Veganer, 9 Vegetarier, 6 Omnivore). Das Alter der Probanden erstreckte sich von 19 bis zu 56 Jahren mit einem Median von 22 Jahren. In der Summe wurden 280 verschiedene Pflanzenarten aus 95 Pflanzenfamilien notiert. Davon wurden neun Arten – Mais (Zea mays), Reis (Oryza sativa), Kartoffel (Solanum tuberosum), Tomate (Lycopersicon esculentum), Zwiebel (Allium cepa), Apfel (Malus domestica), Zitrone (Citrus limon), Pfeffer (Piper nigrum) und Petersilie (Petroselinum crispum) – von allen 37 Probanden verzehrt. Eine sehr hohe Anzahl von 64 Pflanzenarten wurde von nur jeweils einer Person genannt. Die geringste Anzahl verzehrter Pflanzenarten wies ein omnivorer Mann mit 49 Arten auf, die maximale An-zahl wurde von einer veganen Frau mit 172 Pflanzenarten erreicht. In Bezug auf die Artenvielfalt an Pflanzen ernährte sich die Gruppe der Männer signifikant artenärmer als diejenige der Frauen. Vegetarier (inkl. Veganer) ernährten sich bezüglich der Pflanzenartenvielfalt insgesamt sehr signi-fikant artenreicher als Omnivore. Betrachtet man die Ähnlichkeit in Bezug auf verzehrte Pflan-zenarten einzelner Probanden zueinander, gibt es jedoch keine eindeutige erkennbare Abhängig-keit von Geschlecht oder Ernährungsweise. Die Studie, die im Kontext der Lehrveranstaltung „Angewandte Botanik“ als begleitende Übung durchgeführt wurde, machte deutlich, dass der Zugang zur Botanik über die eigene Ernährung erkennbar die Motivation und das Engagement von Studierenden fördern kann, sich mit den Inhalten der Lehrveranstaltung auseinanderzusetzen. Dies beinhaltete auch das Erkennen der hohen Bedeutung der pflanzlichen Biodiversität als Natur- aber auch als Kulturgut, deren Erhalt essentiell ist.
We carried out a four-week term study about how many plant species were consumed by the students and lecturers of the course “Applied Botany” at the International Study Program Indus-trial and Environmental Biology of the Bremen University of Applied Sciences. Each participant documented every plant species that was consumed without quantifying the amount. 37 people participated in the study, 20 males (3 vegetarians, 17 omnivores) and 17 females (2 vegans, 9 vegetarians, 6 omnivores). The age of the participants ranged from 19 years up to 56 years with a median of 22 years. In total, 280 different plant species from 95 different plant families were consumed. Nine of which – maize (Zea mays), rice (Oryza sativa), potato (Solanum tuberosum), tomato (Lycopersicon esculen-tum), onion (Allium cepa), apple (Malus domestica), lemon (Citrus limon), pepper (Piper nigrum) and parsley (Petroselinum crispum) – were eaten by every participant. 64 plant species were consumed by only one participant each. The lowest number of plant species with 49 was consumed by an om-nivorous male, the highest number with 172 species was eaten by a vegan female. Female partici-pants showed a significantly higher diversity of plant species in their nutrition than male partici-pants. The group of vegetarian and vegan participants consumed significantly more plant species than the group of omnivorous participants. However, we found no clear groups of diets or sex considering the similarity of participants regarding the consumed plant species. Integrating this study about food plants in the course Applied Botany clearly increased the moti-vation and interest of the students in dealing with the subject of botany. Particularly the identifi-cation of different plant species, that were part of their personal diet, supported a deeper under-standing about the importance of biodiversity in (food) plant species.