Konzentrationsrisiken in Kredit- und Sicherheitenportfolios
In den letzten 15 Jahren hat es eine rasante Entwicklung innerhalb der Kreditrisikomodellierung gegeben, welche in großem Umfang auf die Entwicklung der im Jahr 2007 in Kraft getretenen neuen Basler Eigenkapitalvorschriften (Basel II) sowie auf deren 2010 veröffentlichten Weiterentwicklungen (Basel III) zurückzuführen ist. Mit Basel II bzw. Basel III ist es Banken gestattet, interne Schätzungen zur Berechnung des notwendigen regulatorischen Eigenkapitals zu verwenden, um auf diese Weise das Kreditnehmer-individuelle Risiko einfließen zu lassen. Der hierbei aufsichtsrechtlich vorgegebene Ansatz zur Berechnung des in Rede stehenden Kapitalpuffers basiert dabei auf gewissen mathematischen Annahmen, sodass in Folge dessen eine wichtige Form von Kreditrisiken nicht messbar ist: die sogenannten Konzentrationsrisiken. Diese stellen gemäß der Deutschen Bundesbank Risiken dar, die aus einer ungleichmäßigen Verteilung der Geschäftspartner in Kredit- oder sonstigen Geschäftsbeziehungen beziehungsweise aus sektoraler oder geographischer Geschäftsschwerpunktbildung entstehen und geeignet sind, so große Verluste zu generieren, dass die Solvenz eines Institutes gefährdet sein kann. Die Ziele der vorliegenden Arbeit bestehen zum einen darin, eine vollumfängliche Berücksichtigung der unterschiedlichen Formen von Konzentrationsrisiken im Rahmen der Modellierung von Kreditrisiken zu ermöglichen. Hierzu wird eine Vielzahl verschiedener Ansätze präsentiert, die eine adäquate Darstellung der in Rede stehenden Risikoart ermöglicht. Durch eine sukzessive Erweiterung gängiger Kreditrisikomodelle lassen sich empirisch beobachtbare Effekte integrieren, die sich zur Modellierung der verschiedenen Konzentrationsarten als notwendig erweisen. Basierend auf diesen Ansätzen werden die potentiellen Auswirkungen bei Auftreten von Konzentrationen auf das Gesamtrisiko ermittelt und im Zuge dessen die relevanten Risikotreiber identifiziert. Insbesondere liegt neben der Modellierung von Konzentrationen, die aus einer Ungleichverteilung von Kreditnehmern innerhalb eines Kreditportfolios resultieren, der Fokus auf der Modellierung von potentiellen Sicherheitenkonzentrationen.
Over the past 15 years there have been significant improvements in understanding and measuring credit risk. Due to Basel II and its instalment Basel III in 2010 Banks were allowed to use its own internal measurements for key risk drivers of credit risk like the probability of default (PD), the loss given default (LGD) and the exposure at default (EAD). Based on these different parameters the minimum capital requirements of banks can be calculated with the so-called ASRF-model. However, due to some simplifications this credit model doesn`t include a special kind of risk: concentration risk. According to the Bundesbank concentration risk can be considered as a uneven distribution of bank loans to single borrowers (name concentration) or in industry sectors/ countries (sector concentration). So additionally, banks are required under Pillar II of Basel II/III to take into account concentration risk for the determination of regulatory capital. The focus of this thesis lies on presenting a variety of credit models that allow an adequate consideration of all types of concentration risks, not only in a credit portfolio but also in collateral portfolios. This also includes the presentation of a self-derived analytical approach. Furthermore, based on these models the impact of existing concentrations is analysed for several portfolios within different simulation studies.
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