Zum Umgang mit Legasthenikern im frühen Englischunterricht
Die vorliegende Dissertation verfolgt das Anliegen, die Lernweisen legasthener Schülerinnen und Schüler sowie deren Vorschläge und Ideen zu einer anderen Gestaltung des Unterrichts in einer frühen Phase des Zweitspracherwerbs zu erfassen und in einem ganzheitlichen Konzept umzusetzen. Ziel war es, aus Erkenntnissen, die maßgeblich auf Aussagen von LRS-betroffenen Kindern selbst basieren, ein Unterrichtsmodell zu entwickeln und zu erproben. Die Arbeit lässt sich in das Forschungsfeld Schüler mit Lernschwierigkeiten im Fach Englisch in der Grundschule einordnen. Die empirischen Untersuchungen wurden in den Jahren 2009 bis 2011 durchgeführt. Der theoretische Abschnitt befasst sich mit neurophysiologischen und entwicklungspsychologischen Aspekten des Spracherwerbs, Erörterungen zum Lesen- und Schreibenlernen sowie den Schwierigkeiten, die für legasthene Kinder beim Fremdspracherwerb entstehen. Im nächsten Schritt wird die Intervention und Förderung behandelt, wobei auf alternative Förderkonzepte besonderes Augenmerk gerichtet wird. Der Fokus der empirischen Untersuchung liegt auf LRS im Englischunterricht. Die Erhebungen wurden im Rahmen des regulären Englischunterrichts in einer dritten Klasse durchgeführt. Es handelte sich um eine reine LRS-Klasse, daher wird das Thema „Inklusion“ in vorliegender Studie nicht explizit behandelt. Im Vordergrund stehen vielmehr die Ideen und Gedanken der legasthenen Lernenden zu ihrem Unterricht und zu Möglichkeiten der Überwindung ihrer besonderen Schwierigkeiten im Fach Englisch. Die Gedanken und Ansichten der Lernenden auf Basis der theoretischen Erkenntnisse aus Neurowissenschaften und Fachdidaktik, z. B. zum Umfang des Lernstoffes, zu Lernpausen und Entspannung, sind die Basis für ein ganzheitliches Unterrichtskonzept. Ein solches Konzept wurde für die legasthenen Schüler der Fokusgruppe erarbeitet sowie im Rahmen einer fünf Unterrichtsstunden umfassenden Lektion erprobt und evaluiert. Mit der vorliegenden Studie wird ein Konzept vorgeschlagen, das die Grundlagen für erfolgreiches Fremdsprachenlernen schafft, nämlich Freude und Motivation. Mit der Integration von LRS-gerechten Lernmethoden und -umgebungen leistet das Konzept einen Beitrag dazu, Schüler entsprechend ihren Fähigkeiten im Fach Englisch in der Grundschule zu fördern und fordern.
The present doctorial dissertation has the intention to find out how very young dyslexic children learn the English language. At a very early stage of learning a second language the author wants to find out what ideas children have about learning English. Their thoughts will be entered in a comprehensive teaching concept which will be tested in the classroom. The thesis can be classified in the field of teaching children with learning difficulties in the elementary school. The empirical research was made between 2009 and 2011. The theoretical part includes neurophysiological and developmental psychological aspects of language acquisition. It discusses the way children learn how to read and write and the difficulties dyslexic pupils might have when learning a foreign language. After that the author points out the common facilities of helping those children whereas alternative methods play an important role. Dyslexia in the English classroom is the focal point of the empirical part of the thesis. The evaluation was made in class three of a German elementary school. The evaluated class was a special class where only dyslexic children were being taught. As inclusion is not the crucial point the main emphasis is on the pupils’ ideas of how to learn a second language although having difficulties in learning to write and read in the mother tongue. As well as their opinions and the latest neurophysiological findings, for instance the complexity of learning matters, learning breaks and compensation are the basis of the comprehensive teaching concept. The concept was developed and experienced in the classroom. The survey was tested within five lessons of an English language unit. The present concept covers the basics of successful second language learning, namely motivation and enjoyment. The concept includes dyslexia friendly learning methods which enables young pupils to learn English according their strength and abilities.
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