Konzeption, Durchführung und Evaluation eines Trainings zur Förderung interaktiver Kompetenzen im Referendariat insbesondere mit dem Aspekt der Burnout-Prävention
Lehrkräfte fühlen sich oft bereits während des Referendariats und in den ersten Berufsjahren sehr verunsichert und belastet. Um Burnout und Belastungserleben entgegenzuwirken, scheint es sinnvoll, bereits im Referendariat gezielte präventive Maßnahmen durchzuführen. Da Referendar*innen besonders über Unsicherheiten auf der Handlungsebene klagen (vgl. Melnick & Meister, 2008), sollten Präventionsmaßnahmen deutliche Handlungsanteile haben, ohne dabei die kognitive und emotionale Ebene zu vernachlässigen. In der vorliegenden Arbeit wurde ein kognitiv behaviorales Training für Referendar*innen konzipiert, welches Kompetenzen und Ressourcen sowohl auf der kognitiven als auch auf der Handlungsebene stärken soll, um dem Belastungserleben vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken. Das sogenannte GSK-L-Training (vgl. Uhde & Jürgens, 2013) basiert auf dem Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK, vgl. Hinsch & Pfingsten, 2007). Die grundlegende Konzeption und Struktur sowie die wesentlichen Elemente des GSK werden beibehalten, jedoch werden veränderte Situationstypen eingesetzt, welche sich konkret auf den beruflichen Alltag der Lehramtsanwärter*innen beziehen. Überdies wird das dreimal fünfstündige Training durch einen begleitenden Onlinekurs ergänzt, der den Transfer der Trainingsinhalte in den Alltag der Teilnehmenden unterstützen soll. Das GSK-L-Training wurde in einer Pilotstudie auf seine Wirksamkeit evaluiert. Dazu wurde im Rahmen eines Zweigruppenplans mit Vergleichsgruppe die Trainingsgruppe mit einer unbehandelten Vergleichsgruppe zu drei Messzeitpunkten (Prä, Prä, Post) überwiegend mittels varianzanalytischer Verfahren verglichen. Im Rahmen eines Eingruppenplans mit Eigenvergleich wurden die Mittelwertdifferenzen der unbehandelten Kontrollphase vor Trainingsbeginn mit den Mittelwertdifferenzen der Trainingsphase und der Follow-up-Phase verglichen, um mögliche längerfristige Veränderungen erfassen zu können. Es handelt sich aufgrund der recht kleinen Stichprobengröße (N=28) um eine eher explorative Pilotstudie. Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich das Ziel, durch das Training Ressourcen im Umgang mit Belastungen zu stärken, umsetzen lässt. Im Rahmen des Eigenvergleichs zeigen sich nach dem Training günstige Auswirkungen auf die Attributionsgewohnheiten. Der trainingsbegleitend eingesetzte Onlinekurs wirkt sich besonders günstig auf selbstwahrgenommene Kompetenzen der Klassenführung aus.
Trainee-teachers often feel overly worried and stressed as early as during teacher traineeship. In order to reduce or prevent such stressful experience or even burnout there is an urgent need to provide trainee-teachers with sufficient and relevant skills. An appropriate intervention program should include behavioural elements as well as elements to modify cognitions and emotions. In the present thesis a cognitive-behavioural training program for trainee-teachers was developed. It aims at strengthening the trainee-teachers’ behavioural and cognitive resources and skills in order to reduce or even prevent their stress experiencing. The so-called GSK-L-training program (Uhde & Jürgens, 2013) is based on the GSK (grouptraining of social skills, Hinsch & Pfingsten, 2007). The essential structure and elements of the GSK were maintained but modified by using specific job related situations for exercises and role-plays. In addition to the 15 hours of personal training (three training sessions of five hours each) participants were asked to take part in an accompanying e-learning course. There they were given tasks to work on to support implementation of the acquired skills in everyday life. The GSK-L was evaluated by measuring its impact on the participants’ attribution habits, classroom management abilities, teachers’ self-efficacy and their subjective experiencing of stress. A test group and a control group were tested at three times of measurement (pre, pre, post). Mainly analysis of variance was applied for evaluation. In addition to that differences of means were analyzed between the untreated period of time before participating in the GSK-L and the >training period< to find potential long-term effects. Due to the small sample size (N=28) it is rather an explorative pilot study. Results of the present study indicate that the GSK-L training program is suitable to strengthen the participants’ cognitive and behavioural resources to cope with stressful situations (specifically attribution habits were enhanced). The accompanying e-learning course shows particularly great impact on classroom management abilities.
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