Patientenindividualisierte Therapie unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte – von der Patientenschulung bis zur Verwendung von molekularen Biomarkern
Für diese Arbeit wurden zwei verschiedenen Projekte zum Thema personalisierte Medizin durchgeführt. Bei dem ersten Projekt handelte es sich um eine klinische Studie, die die Langzeiteffekte einer komplexen Schulung für Patienten mit oraler Antikoagulation untersuchte. An der cluster-randomisierten Studie nahmen 367 Patienten in 22 allgemeinmedizinischen Praxen teil. Die komplexe Intervention bestand aus einem Video, einer Broschüre und einer individuellen Schulung mithilfe einer medizinischen Fachangestellten. Die Kontrollgruppe erhielt lediglich die Broschüre. Primäre Endpunkte waren der Wissenszuwachs nach sechs Monaten, gemessen mithilfe eines selbstentwickelten Fragebogens, und die Stabilisierung der INR. Nach sechs Monaten wussten die Patienten in der Interventionsgruppe signifikant mehr als vor der Schulung, während Patienten in der Kontrollgruppe keinen signifikanten Wissensunterschied zeigten. Das komplexe Schulungsprogramm verbessert das Wissen, das für eine sichere und effektive Therapie der Patienten mit oralen Antikoagulantien notwendig ist, deutlich. Im zweiten Projekt wurde der Einfluss von genetischen Polymorphismen auf die Aufnahme von Antidepressiva in der Leber analysiert. Fast 10% der kaukasischen Bevölkerung besitzen aufgrund von genetischen Polymorphismen kein aktives OCT1. Es wurde analysiert, ob es sich bei Venlafaxine und O?Desmethylvenlafaxin um Substrate von OCT1 handelt und ob bekannte und häufig auftretende OCT1-Varianten einen Einfluss auf die Aufnahme haben. HEK293-Zellen, die entweder OCT1 oder eine bekannte genetischen OCT1-Funktionsverlustvarianten Arg61Cys überexprimieren, wurden verwendet. Die Aufnahme von Venlafaxin veränderte sich in den OCT1-überexprimierenden Zellen nicht im Vergleich zu den Kontrollzellen. Bei O?Desmethylvenlafaxin führten die OCT1-überexprimierenden Zellen zu einem 1,96-fachen Anstieg in der Aufnahme. Die Funktionsverlustvarianten führten zu keiner Aufnahme von O?Desmethylvenlafaxin.
The aim of this work was to analyze two different projects concerning personalized medicine. The first project was a clinical study designed to assess and evaluate the long-term effects of a complex nurse-based patient education program for patients receiving oral anticoagulants. The study population consisted of 367 patients in 22 general practices recruited to a cluster randomized trial. The education consisted of a video, a brochure and individual training by a nurse while the control group received a brochure only. Primary endpoints were changes in knowledge after six months measured by a self-developed questionnaire and stabilization of the INR. After six months the patients randomized to the intervention group knew significantly more than before the education program, while patients randomized to the control group had no significant changes in level of knowledge. In the second project the effects of genetic polymorphisms on antidepressant transport in the liver were analyzed. Close to 10% of Caucasians are lacking active OCT1 due to loss-of-function polymorphisms. Venlafaxine and O?desmethylvenlafaxine were analyzed to determine whether they are substrates of OCT1, and whether common loss-of-function OCT1 polymorphisms may affect the uptake of venlafaxine and O?desmethylvenlafaxine. HEK293 cells overexpressing OCT1 and common OCT1 variants carrying the loss-of-function polymorphisms were used. Venlafaxine uptake in HEK293 cells did not change after OCT1 overexpression. In contrast, O?desmethylvenlafaxine uptake increased 1.96-fold in OCT1-overexpressing HEK 293 cells. The increase of O?desmethylvenlafaxine uptake was reversed by the the common loss-of-function polymorphisms.
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