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Tiefengas, eine Energie der Zukunft?

Unter dem Begriff Tiefengas wird Erdgas verstanden, das überwiegend aus Methan besteht und dessen Mutter- und Speichergesteine in Tiefenbereichen unterhalb der heutigen Ziele der industriellen Exploration (> 7 km) liegen. In Norddeutschland stammen die in den Formationen vom Oberkarbon und Rotliegenden bis zur Trias auftretenden Gaslagerstätten aus organischen Substanzen, die vor etwa 320 Millionen Jahre in oberkarbonischen Sedimenten abgelagert wurden. Nachdem die Exploration auf Erdöl in der Bundesrepublik eingestellt worden ist und die Förderung aus den noch bestehenden Erdölfeldern nur einen sehr geringen Anteil des deutschen Bedarfs decken kann, werden in naher Zukunft auch die aus dem Oberkarbon sich ableitenden Gaslagerstätten ausexploriert sein. Danach wird die Förderung, die zur Zeit noch immerhin rund 25% unseres Eigenbedarfs decken kann, sehr rasch abnehmen. Falls es nicht gelingt, die Existenz wirtschaftlich interessanter Muttergesteine unterhalb des Oberkarbons und damit auch die Voraussetzungen für Erdgasansammlungen in größerer Tiefe zu konkretisieren, wird der Industriestaat Deutschland in wenigen Jahrzehnten ohne Erdgasförderung aus heimischen Quellen und ohne die sicheren heimischen Reserven an Methan sein, obwohl die Bedeutung des Methans als wichtiger und umweltfreundlicher Energieträger und Chemierohstoff künftig zunehmen wird.

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