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Die philo-sophischen Conceptionen der Mittleren Epoche

Vorab sei erinnert: Vernunft wird immer nur von dem geweckt, was an ihm selbst vernünftig ist. In der Sprache der Mittleren Epoche: ein intellectus hat eine ratio zur Vorgabe, der concipierende intellectus das Rationale einer sapientia. Die christliche erscheint in dem Christus, der sie wissen läßt, "lehrt" als "Sohn" des göttlichen Wissens; er "ist", indem er die Wahrheit "tut"; daher: non est aliud filius, aliud doctrina eius, sed ipsa doctrina filius est (Augustinus, de trinitate II c.2, § 4,12). Nur als solcher ruft er den ihm entsprechenden intellectus hervor - in einer "Erneuerung der Vernunft" (Paulus, Römerbrief 12,2). Sie ist die des "neuen" Menschen, der sich der "Lehre" gemäß von sich unterschieden hat. Das Concipieren der Lehre in einer ihr angemessenen philo-sophischen Logik erfordert aber eine Unterscheidung der Vernunft von sich selbst, von ihrer natürlichen wie auch weltlichen Prägung (s. Einführung in die Vernünftigkeit des Neuen Testaments, BWG Jahrbuch 1988).

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