Zur Schlacht vom Teutoburger Wald
Man weiß nicht recht, ob die Schlacht am Teutoburger Wald, die "Hermanns-Schlacht", auf ein Ruhmesblatt zu schreiben ist oder eher ein bedenkliches Unternehmen war. Gewiß, der Schlag war ungemein schlau vorbereitet und mit unerhörter Brutalität und Konsequenz zuende geführt worden; politisch aber hatte er nur die eine Folge, daß die Römer von nun an noch systematischer Germaniens Unterwerfung betrieben und die Deutschen in den Jahrzehnten vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert diese Schlacht zum Anlaß für einen verachtenswerten Chauvinismus nahmen und für ein paar scheußliche Denkmäler. Doch lassen wir diese allgemeinen Betrachtungen und wenden wir uns der Frage zu, wie denn aus den antiken Berichten und modernen Forschungen und Grabungen Wissenschaft zu gewinnen wäre. Ich will diese Frage heute so beantworten, daß ich zunächst die historischen, aus antiken Quellen stammenden Fakten vorführe, dann die antiken Berichte selbst und zuletzt dann zeige, was man inzwischen an dem Schlachtort selbst gefunden hat. Das bedeutet: inwieweit der Grabungsbefund die antiken Berichte stützt oder widerlegt.
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