Regelungstechnik zwischen Mikro- und Makroelektronik
Der heutige Tag steht im Zeichen der Halbleitertechnik, die sich als ein autonomer Bereich zwischen den in der Elektrotechnik vorher dominierenden Gebieten der elektrischen Leiter und Isolatoren etabliert hat. Das Besondere an Halbleiter-Bauteilen ist, daß sie elektronisch, d.h. sehr schnell, fast leistungslos und verschleißfrei steuerbar sind, wobei sie ihren elektrischen Widerstand um bis zu 8 Größenordnungen verändern, also wahlweise einen Nichtleiter und einen Leiter darstellen können. Halbleiterbauelemente sind deshalb äußerst vielseitig verwendbar, die Elektronikindustrie gilt inzwischen als die bedeutendste Wachstumsindustrie der 80er Jahre mit Ausstrahlungen in alle Gebiete der Technik. Angesichts der zu überwindenden physikalischen und technologischen Probleme wird der Stand der Halbleiter-Industrie manchmal als repräsentativ für den gesamten technischen Stand eines Industrielandes angesehen. Dies ist sicher eine einseitige Betrachtungsweise, hinter der man auch wirtschaftspsychologische Suggestion vermuten kann, doch hat die Sorge, hier gegenüber Amerika und Japan auf Dauer zurückzufallen, inzwischen auch in den klassischen europäischen Industrieländern zur Entfaltung ungeahnter Energien geführt, mit dem Ziel, den wirklichen und vermeintlichen Rückstand aufzuholen. Da die Vorträge des heutigen Tages im wesentlichen die physikalischen Grundlagen der Halbleitertechnik betreffen, erschien es sinnvoll, in einem ergänzenden Bericht auch Anwendungen der Halbleitertechnik zu behandeln; die Regelungstechnik ist dafür besonders geeignet, da sie im Schnittpunkt von Mikroelektronik und Leistungselektronik, den bei den Hauptlinien der Halbleitertechnik, steht, so daß sie von deren Entwicklung unmittelbar betroffen ist.
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