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Kindliches Temperament : Struktur und Zusammenhänge zu Verhaltensauffälligkeiten unter Berücksichtigung mütterlicher Merkmale

GND
1043299750
Affiliation/Institute
Institut für Psychologie
Lichtsinn, Nadine

Theoretischer Hintergrund: Im Rahmen der Temperamentsforschung wurden vielfach Zusammenhänge zwischen Temperament und kindlichen Verhaltensauffälligkeiten untersucht. Allerdings wurden mediierende Effekte bislang weniger berücksichtigt. Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit wurden Struktur und Gütekriterien eines Kurzinventars zur Temperamentserfassung im Baby- und Kleinkindalter untersucht. Weiterhin wurden Zusammenhänge zwischen dem kindlichen Temperament und Verhaltensauffälligkeiten im Längsschnitt angenommen. Zusätzlich wurden verschiedene mediierende Effekte mütterlicher Merkmale betrachtet. Letztlich wurde untersucht, ob es unter Berücksichtigung verschiedener Ausprägungen der mütterlichen Variablen „psychische Belastung“ und „positives Erziehungsverhalten“ zu einer Veränderung der Zusammenhänge zwischen Temperament und Verhaltensauffälligkeiten kommt. Methode: Für die Untersuchung wurden Daten aus der DFG-geförderten Längsschnittstudie „Zukunft Familie“ genutzt (n = 280). Die betrachteten Variablen wurden anhand mütterlicher Einschätzung erhoben. Ergebnisse: Positive Zusammenhänge bestanden zwischen der Temperamentsdimension Unruhe/Ärger und externalisierenden sowie internalisierenden Verhaltensauffälligkeiten, negative Zusammenhänge bestanden zwischen der Temperamentsdimension Annäherung/Exploration und internalisierenden Verhaltensauffälligkeiten. Es ergaben sich partielle Mediationseffekte aller einbezogenen mütterlichen Merkmale für den Zusammenhang zwischen den Temperamentsdimensionen im Kleinkindalter und späteren Verhaltensauffälligkeiten. Diskussion: Es konnte vor allem gezeigt werden, dass das kindliche Temperament Verhaltensauffälligkeiten nicht nur direkt beeinflusst. Verhaltensauffälligkeiten werden auch über Veränderungen mütterlicher Merkmale bedingt, die durch das kindliche Temperament beeinflusst werden.

Theoretical background: In the context of temperament research relations between temperament and child behavior problems have been examined in many cases. But mediating effects have been considered much less so far. Question: In the present study structure and quality criteria of a short inventory to the acquisition of child temperament have been examined. Furthermore relations between temperament and behavior problems have been assumed in a longitudinal design. In addition mediating effects of maternal characteristics have been considered. Finally it has been examined if there is a change of the relations between temperament and behavior problems under consideration of different specifications of the maternal variables “mental stress” and “positive parenting”. Method: Data of the DFG-supported longitudinal study “Zukunft Familie” has been used (n = 280). The considered variables have been captured on the basis of maternal assessment. Results: Positive relations have been found between the temperament dimension restlessness/anger and externalizing as well as internalizing problems, negative relations have been found between the temperament dimension approach/exploration and internalizing problems. There have been found partial mediating effects of all included maternal characteristics for the relation between the temperament dimensions in toddlerhood and later behavior problems. Discussion: Especially it has been shown that child temperament doesn’t only affect behavior problems directly. But behavior problems are also influenced by changes of maternal characteristics caused by child temperament.

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