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Bemerkungen und Beobachtungen zur Frage des Vorkommens pleistozäner Glazial- und Nivalformen auf Kreta

Die Frage nach einer pleistozänen Vergletscherung auf Kreta ist in der Literatur wiederholt gestellt, aber unterschiedlich beantwortet worden. Sie wird im folgenden Artikel erneut erörtert und auf der Grundlage von eigenen und fremden Beobachtungen verneint. Es fehlt bisher jede Spur von glazialer Erosion und glazialer Akkumulation. Die Ursachen für das Fehlen einer pleistozänen Vergletscherung werden im Mangel ausreichender Gebirgshöhe (Hebungen erst während des Quartärs!) und in einem für die vorgegebene Höhe wahrscheinlich noch zu milden Klima gesehen. Die anschließend erstmalig gestellte Frage nach den Zeugnissen pleistozäner Nivation muß hingegen auf der Basis eines großen, am Psiloriti gewonnenen Formeninventars bejaht werden. Es handelt sich dabei um Steilzirken, Flachzirken, Mulden und Dolinen, die auf ihren Böden häufig mit rundhöckerartigen Felsschilden oder anderen Felsglättungen ausgestattet sind und durch Nivation geformt, mitgeformt oder - nach primär andersartiger Anlage - überformt wurden. Am Psiloriti sind sie auf Höhen über 2000m beschränkt und als Vorzeitformen der rezenten Periglazialstufe eingestreut. Sie bieten eine Möglichkeit zur Einschätzung der würmeiszeitlichen Schneegrenze auf etwa 2600m, d.h. auf 100-150m über den heutigen Gipfeln.

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