Keltische Münzwerkzeuge aus dem Nördlinger Ries : Ein Vorbericht
In den Jahren 1995 und 2000 entdeckten Privatpersonen im Nördlinger Ries (Schwaben) zwei für die keltische Münzprägetechnik bedeutende Fundkomplexe. Die etwa 10 km auseinanderliegenden FundsteIlen Kleinsorheim und Niederaltheim (beide Landkreis Donau-Ries) liegen 50 km nördlich von Augsburg und 90 km östlich von Stuttgart entfernt und befinden sich am Rande des Nördlinger Rieses, einer der eindrucksvollsten und markantesten geologischen Landschaften auf der Hochfläche der Schwäbisch-Fränkischen Alb. Das Ries, das seine Entstehung einer kosmischen Katastrophe verdankt, besitzt eine annähernd kreisrunde Form von über 20 km Durchmesser bei einer Tiefe von bis zu 150 m. Die daraus resultierenden naturräumlichen Faktoren wie z. B. günstige klimatische Voraussetzungen und eine überdurchschnittlich gute Bodenqualität, boten hervorragende Bedingungen für eine Besiedlung seit prähistorischer Zeit. Im 2. Jahrhundert v.Chr. ist eine deutliche Aufsiedlung am Südrand des Rieskraterbeckens zu beobachten, die sich durch eine große Zahl von spätkeltischen Funden zu erkennen gibt. Aus diesem Umfeld stammen auch die beiden Fundkomplexe, die als Zeichen für einen hohen Standard handwerklichen Schaffens in der ausgehenden Latenezeit anzusehen sind.
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