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Die Sprache der Neuronen: Lernen, Gedächtnis und Vergessen

Unser Gehirn muss eine ungeheuer komplizierte Aufgabe erfüllen: Es muss einen kontinuierlichen Fluss an Sinnesinformationen verarbeiten und zur gleichen Zeit Erinnerungen, zum Teil für ein Leben lang, speichern und abrufen. Die Transmission von chemischen Botenstoffen zwischen Nervenzellen erfolgt dabei ebenso an den Synapsen wie das Generieren und Speichern neuer Informationscodes. Es muss bei hierbei immer ein Gleichgewicht hergestellt werden zwischen dem Abspeichern neuer Informationen und dem Erhalt vorhandenen Wissens. Welche Mechanismen und welche biochemischen Prozesse aber ermöglichen die Lern- und Gedächtnisvorgänge, was bedingt Vergessen? Die Fähigkeit, etwas zu lernen und im Gedächtnis zu behalten, ist über das Tierreich nicht gleich verteilt. Bei uns Menschen beispielsweise sind Effektivität und Kapazität von Lern- und Gedächtnisvorgängen besonders stark ausgeprägt und halten bis in das hohe Lebensalter hin an. Unsere diesbezüglichen Fähigkeiten sind neben unserer Sprache Grundlage und Voraussetzung unserer Kultur und unserer individuellen Persönlichkeit. Umgekehrt führt der Verlust des Gedächtnisses zum Verlust unserer Biographie und damit unsere Persönlichkeit sowie zum Verlust der Möglichkeit mit anderen Menschen interagieren zu können. Dem entsprechend ist das Thema Lernen und Gedächtnis eines der Hauptanliegen der Neurobiologie.

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