Macht Wissenschaft glücklich? Wie Wissenschaft den Menschen kränkt, und wie sie dennoch zur Heiterkeit des Geistes beiträgt
Macht Wissenschaft glücklich? Eine törichte Frage? Denn Wissenschaft frage doch nur danach, wie etwas ist, was die Welt bewegt, sie im Innersten zusammenhält. Nicht nach der Befindlichkeit des Menschen, und schon gar nicht, wie er glücklich werde. Etwas eingeschränkter gefragt: Macht das aus Wissenschaft gewonnene Wissen glücklich? Auch dies eine unzulässige Frage? Denn Glücklichsein ist ein Zustand der Seele, Wissen dagegen der Ertrag von Anstrengungen des Kopfes. Glücklich, das sind doch eher die Naiven, die Leichtköpfigen, die Verliebten etwa, – sagen die Schwerköpfigen, die da angekränkelt sind von der Gedanken Blässe. Macht wissenschaftliches Wissen eher unglücklich? Oder zumindest unfähiger, glücklich zu sein? Neiden etwa deshalb die Götter, die doch die Wissenderen sind, den Menschen das Glück? Der Mensch kann offenbar glücklich sein, sonst strebte er nicht danach. Sind dagegen Götter glücklich? Ist Gott glücklich? Oder weniger gewagt gefragt: Ist Maria, dort wo sie heute ist, glücklich? Weil sie so wundersam helfen kann? Abermals törichte Fragen? Und warum sind Götter nicht glücklich? – Weil Glück das Leid als Pendant braucht? Ich will davon reden, wie Wissenschaft das Selbstverständnis des Menschen kränkt und wie er sich dennoch die Heiterkeit des Geistes gewinnt. Die Heiterkeit des Geistes ist freilich noch nicht Glück, doch vielleicht die weiteste Annäherung daran, die über Wissen gewinnbar ist. Da begibt sich ein Ingenieur auf unsicheres Terrain. Dies wird kein wissenschaftlicher Vortrag. Eher eine Reflexion über die Konsequenzen wissenschaftlicher Ergebnisse. Fragen eher als Antworten. Lesefrüchte auch. Und was einem so durch den Kopf geht, wenn man – z. B. auch in Akademien – erfährt, was die Wissenschaften leisten und worauf sie zielen.
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