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Die Bedeutung kognitiver Faktoren für die Entwicklung psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien

GND
144025906
Affiliation/Institute
Institut für Psychologie
Moesgen, Diana

Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien stellen eine besondere Risikogruppe für die Entwicklung eigener suchtbezogener Störungen sowie anderer psychischer Auffälligkeiten dar. Derartig pathologische Entwicklungsverläufe resultieren aus einem Zusammenspiel aus Risiko- und Schutzfaktoren, welche zum Einen in der Umgebung des Kindes, zum Anderen in der Person des Kindes zu finden sind. Wenig beachtet wurde bislang die Rolle kognitiver Faktoren, die für die Entwicklung psychischer Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien bedeutsam sein können; der Fokus der vorliegenden Studie wurde daher hierauf gelegt. Hierzu wurde eine Fragebogenuntersuchung mit 72 Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien und 109 unbelasteten Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Ferner wurden zwei Kasuistiken alkoholbelasteter Familien näher betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass belastete Kinder und Jugendliche in Hinblick auf verschiedene psychische Auffälligkeiten eine höhere Belastung aufweisen als Kinder und Jugendliche aus unbelasteten Familien. Hinsichtlich kognitiver Muster unterscheiden sich Kinder und Jugendliche kaum von unbelasteten Kindern und Jugendliche. Es stellte sich jedoch heraus, dass kognitive Faktoren dennoch eine besondere Bedeutung für die Entwicklung psychischer Auffälligkeiten besitzen. Eine ähnliche Ergebnislage zeigte sich in Hinblick auf zusätzlich untersuchter Variablen der Eltern-Kind-Beziehung. Diese Befunde stellen jedoch kein Spezifikum für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien dar, sondern sind auch für Kinder und Jugendliche aus unbelasteten Familien zutreffend. Der Bearbeitung kognitiver Muster und familiärer Faktoren kann somit eine besondere Bedeutung sowohl in der selektiven Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus alkoholbelasteten Familien, als auch in der universellen Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus unbelasteten Familien zukommen.

Children and adolescents affected by parental problems are at particular high risk to develop substance-related problems and other psychological disorders. This phenomenon roots in an interplay between risk and protective factors that are to be found either in the child’s environment or in its personality. Little attention has been paid to the role of cognitive factors that might be important for the development of psychological problems; hence, this study concentrates on this issue. A questionnaire study was undertaken with 72 children and adolescents affected by parental alcohol problems and 109 unaffected children and adolescents. In addition, two case studies were examined. Results show that affected children and adolescents suffer from more symptoms of psychological disorders than unaffected children and adolescents. However, they barely differ from each other regarding cognitive factors. Nevertheless, cognitive factors play an important role for the development of psychological problems. Similar results were found for family variables that were examined additionally. However, these results were not specific for children and adolescents with alcoholic parents, but are also valid for unaffected children and adolescents. Thus, the treatment of cognitive factors and family variables is important for both selective and universal prevention.

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