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Waz tougt in dem wilden walde / kleiner vogellîne sanc? : Studien zu einem "kleinen Dichter": Der Tugendhafte Schreiber

GND
143189727
Affiliation/Institute
Institut für Germanistik
Lommatzsch, Ina

Die Arbeit stellt mit dem Tugendhaften Schreiber einen der sogenannten kleinen Dichter des 13. Jhs. in den Mittelpunkt. Diese Gruppe besteht aus Minne- und Spruchdichtern, deren Werke von geringem Umfang und Ausstrahlung waren und die in der Forschungsliteratur ihr Dasein in Beispielsammlungen und Fußnoten fristen. Nach einem Überblick über die bisher vorliegende Forschungsliteratur werden erstmals alle Texte seines Werks ediert, übersetzt und ausführlich kommentiert. Es handelt sich um 11 Minnelieder, einen lehrhaften Dialog und drei nicht eindeutig zuweisbare Spruchstrophen. Entgegen dieser Überlieferungslage wurde er als Spruchdichter rezipiert, was unter anderem seine Rolle in einigen Teilen des Textkonglomerats "Wartburgkrieg" zeigt, wo er sich für den thüringischen Landgrafen Hermann I. (um 1155-1217) einsetzt. Die Verbindung nach Thüringen kann in der abschließenden Gesamtschau gewinnbringend genutzt werden, um eine Abhängigkeit von Heinrich von Veldeke festzustellen. Dies steht im Gegensatz zur bisher herrschenden Meinung, der einflussreichste Dichter im thüringischen Gebiet sei Heinrich von Morungen gewesen.

With the Tugendhafte Schreiber the paper focusses on one of the so-called minor poets of the 13th century. This group consists of poets practising minnesong and/ or sangspruchdichtung. Due to the limited scale their works had minor significance and therefore they eke out an existence in enumerations and footnotes. After a view on the available academic literature, all his texts are edited, translated, and annotated in detail for the first time. Eleven minnelieds, one didactic dialogue and three sangspruch stanza which can't clearly be allocated to the poet are handed down. Against this tradtion he was received as a poet of Sangspruchdichtung, what is shown by his appearance in parts of the anthology "Wartburgkrieg". There, he intervenes on the behalf of the Thuringian landgrave Hermanns I. (around 1155-1217). The Thuringian connection can be used in the closing overall assessment. A dependence on Heinrich von Veldeke can be noticed. This is in conflict with the previous assumption, that Heinrich von Morungen was the most influential poet in the Thuringian area.

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