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Trauerverarbeitung des prä- und perinatalen Kindstodes

GND
142458651
Affiliation/Institute
Institut für Psychologie
Ladewig, Stefanie

Die folgende Untersuchung beschäftigt sich mit der Verarbeitung des Kindsverlustes vor, während und nach der Geburt. In einem persönlichen Interview und über das Medium Internet wurden betroffene Eltern befragt. An dem persönlichen Interview nahmen 6 Mütter und 5 Väter teil, an der Onlinebefragung nahmen 66 Mütter, aber nur 5 Väter teil. Anhand von Depressions- und Trauerwerten, die im persönlichen Interview mit der Münchner Trauerskala, dem Brief Symptom Inventory, dem Beck-Depressions-Inventar und dem Peritraumatic Distress Inventory und die in der Onlinebefragung mit der Münchner Trauerskala und einem selbst entwickelten Depressionsinventar erfasst wurden, konnten angenommene und bereits durch vorhergehende Studien bestätigte Einflussfaktoren auf den Trauerprozess untersucht werden. In Anlehnung an britische Studien wurde vor allem überprüft, in wie weit das Ansehen des toten Kindes in der Abschiedssituation den weiteren Trauerprozess beeinflusst. Es zeigte sich, dass die Frauen, die ihr Kind gesehen hatten, sich nicht in den Depressions- und Trauerwerten von den Frauen unterschieden, die ihr Kind nicht gesehen hatten. Die überwiegende Mehrheit der Frauen, die ihr Kind gesehen haben, berichten außerdem von einer empfundenen Bereicherung durch das Ansehen des Kindes. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit betroffene Eltern adäquat zu unterstützen. Dabei kommt vor allem der ergebnisoffenen Beratung im Hinblick auf die Entscheidung zum Ansehen des Kindes im Sinne einer empathischen Haltung eine große Bedeutung zu. Aufgrund der häufig auftretenden Ängste in nachfolgenden Schwangerschaften sollte eine professionelle Begleitung von Müttern in erneuten Schwangerschaften nach einem prä- und perinatalen Kindsverlust erfolgen. Für die professionellen Helfer stellt der Zusammenschluss zu einem interdisziplinären Team eine sinnvolle Möglichkeit dar, um den verschiedenen Aufgaben und Anforderungen in der Betreuung von betroffenen Eltern gerecht zu werden und den einzelnen Helfer gleichzeitig vor emotionaler Überlastung zu schützen.

The following study examines parental coping with their pre- and perinatal child’s death. Parents, who had experienced such a loss, were either interviewed personally or participated in an online survey. 6 mothers and 5 fathers were interviewed, 66 mothers and only 5 fathers participated in the online survey. By assessing depression and bereavement, hypotheses concerning the bereavement process and its influencing factors could be examined. In the interviews, the Munich Bereavement Scale, the Brief Symptom Inventory, the Beck’s Depression Inventory, and the Peritraumatic Distress Inventory were used for this purpose. In the online survey, the Munich Bereavement Scale and a newly constructed depression scale were applied. Following a British study, the focus lay on the question how seeing and holding the dead child would influence the bereavement process. Whereas the British study found negative effects, it was shown here that mothers, who had seen their children, did not differ in depression and bereavement from mothers, who had not seen them. In addition, the majority of the women, who had seen the child, evaluated this decision as positive. This and further results stress the importance of supporting parents adequately. This means to advice them in a non-leading way and to help them, with empathy, to make their own decisions. Especially women, who have experienced the loss of a child, need support during following pregnancies, because they often fear the re-occurrence of such a traumatic event. Supporting parents, who have experienced the loss of their child, becomes most effective on both sides (for parents and those who support them) when an interdisciplinary team addresses their needs and demands.

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