Militärpolitik im „Jahr der Frau“. Die Öffnung der Bundeswehr für weibliche Sanitätsoffiziere und ihre Folgen.
Im Mittelpunkt der Dissertation steht im ersten Teil die Frage nach dem politischen und gesellschaftlichen Kontext der Öffnung des Sanitätsdienstes im Jahr 1975 für Frauen. Basierend auf den Akten des Militärarchivs Freiburg /Brsg. wird aus historischer Perspektive nachvollzogen, welchen Einfluss rechtliche, öffentliche und politische Debatten auf die Öffnung der Bundeswehr hatten. Daneben fokussiert die Fragestellung auf die kulturellen Geschlechterkonstruktionen im 20. Jahrhundert, die beispielhaft anhand der Öffnung der Bundeswehr für Frauen aufgezeigt werden sollen. Dazu wird unter dem Gesichtspunkt der Geschlechterordnung und der Gleichberechtigung die Frage beleuchtet, in welchen Funktionen die ersten Ärztinnen und Apothekerinnen im Sanitätsdienst der Bundeswehr eingesetzt wurden und wie ihre rechtliche und soziale Integration verlief. Davon ausgehend werden in einem zweiten Teil die Auswirkungen der Öffnung des Sanitätsdienstes für Frauen auf die Geschlechterkonstruktion und die politische Debatte dargestellt. Es wird untersucht, welche Rolle die ersten Ärztinnen im Sanitätsdienst in der öffentlichen Wahrnehmung in Bezug auf die generelle Öffnung der Bundeswehr spielten und wie sie die spätere Entscheidung beeinflussten. Der Untersuchungszeitraum der Arbeit umfasst das Gründungsjahr der Bundeswehr und endet zeitlich mit dem Datum der Wiedervereinigung (1956-1990).
In a first part, the thesis focuses on the political and social background of the decision to first admit female medical officers to the German federal armed forces in the year 1975. Based on a historical review of the files of the military archive in Freiburg/ Brsg., the work describes the influence of the historic political and legal debate on the decision to open the armed forces for women. In addition, exemplifying the opening of the armed forces, the thesis shows the cultural gender constructions in the 20th century. Thus, considering the existing gender construction against the historic women’s rights movement, the author evaluates in which functions female medical officers were employed in the armed forces and how they were socially and legally integrated in an environment formerly dominated by men. Based on the findings of the first part, the thesis describes in a second part the impact of the accession of women to the armed forces on the gender construction and the political debate at that time. The author investigates the role of the first women in the sanitary service in the public debate about the later decision to generally open the armed forces for women. Investigation period of the thesis ranges from the year of the foundation of the federal armed forces until the date of the German reunion (1956-1990).
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