Wen und was erreicht Prävention in der Praxis? : Dissemination und Effektivität des Triple P-Elterngruppentrainings im Beratungsalltag in Deutschland
Ausgehend von hohen Prävalenzen psychischer Auffälligkeiten bei Kindern benennt die Arbeit anhand bekannter Risikofaktoren Ansatzpunkte zur Prävention dieser. Dazu werden Qualitätskriterien für Präventionsmaßnahmen dargestellt, insbesondere für Wirksamkeit, Effektivität und Dissemination. Als ein Beispiel für evidenz-basierte Prävention wird das Triple P-Programm beschrieben. Sowohl international als auch für die deutschsprachige Version finden sich Belege seiner Wirksamkeit. Dem Beleg der Effektivität in der Praxis sowie der Untersuchung seiner Dissemination widmet sich die durchgeführte Studie. Dabei stehen vier Fragen im Vordergrund: die Dissemination des Triple P – Programms, Möglichkeiten der Vorhersage der Implementierung des Programms durch Fachleute, seine Effektivität sowie Einflüsse auf die erzielten Effekte in der Praxis. Die Dissemination kann sowohl in Bezug auf die zahlenmäßige Entwicklung als auch in Bezug auf die Einbindung unterschiedlicher Gruppen von Fachleuten und Eltern als erfolgreich bezeichnet werden. Anhand der untersuchten Trainervariablen ist weder für die Frage der generellen Anwendung noch für die Zahl erreichter Familien eine Vorhersage der Implementierung möglich. Die Untersuchung der Effektivität an insgesamt 1.954 Familien, die von 173 Fachleuten trainiert wurden, belegt positive Effekte auf elterliches sowie kindliches Verhalten und Befinden. Die gefundenen Effekte sind ähnlich groß wie die in vergleichbaren Arbeiten gefundenen Effekte (Erziehungsverhalten d = 1,10 bis 1,42; kindliches Verhalten d = 1,00 bis 1,47). Es lassen sich anhand der erfassten Trainervariablen keine Vorhersagen zu den erreichten Veränderungen in den Familien machen. Ebenso zeigen sich keine bedeutsamen Unterschiede in den Erfolgen, die unterschiedliche Gruppen von Familien erzielen. Das Programm erweist sich also als universell effektiv unabhängig von der Person, die es durchführt, oder dem Hintergrund der teilnehmenden Familien.
In light of high prevalence of emotional and behaviour problems among children the paper describes ways of prevention with regard to known risk factors. Quality criteria for prevention programs are listed, especially criteria that are connected to efficacy, effectiveness and dissemination. As an example of evidence-based prevention the Triple P-Program and its scientific base are presented. The program is internationally tested and furthermore there are convincing proves for the efficacy of the German version as well. The present study takes the prove of its effectiveness in the everyday field of parent consultation and its dissemination into consideration. Therefore four questions are posed: dissemination of the Triple P-Program, possibilities of prediction of the implementation of the program by professionals, its effectiveness and influences on its effectiveness in this field. Dissemination can be called successful in respect of numbers and different groups of professionals and parents reached by the program. Examined variables of professionals do neither allow any prediction of appliance in general nor the number of families reached. The study of effectiveness with a total of 1.954 families, trained by 173 professionals shows positive outcome in parenting, child behaviour and wellbeing of parents and children. The found effect sizes are comparable to those found in efficacy and effectiveness studies (parenting d = 1,10 to 1,42; child behaviour d = 1,00 to 1,47). The included variables of the professionals do not allow any prediction of achieved effects on the families. Likewise there are no differences in improvements within different groups of families. The program therefore works independently from the person who runs it and the background of the participating families.
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