Gesprächskoordination : Untersuchungen zur Entwicklung der Gesprächstechniken englischsprachiger Kinder
Im theoretischen Beschreibungsrahmen der ethnomethodologischen Konversationsanalyse weist die empirisch-analytische Studie zum fortgeschrittenen Erwerb von Gesprächstechniken nach, dass englischsprachige Kinder im Grundschulalter die zentralen Techniken der Gesprächsorganisation (Sprecherwechsel) ausreichend beherrschen. In Hinblick auf diese Fragestellung werden folgende Phänomenbereiche untersucht: Konstruktion von Redebeiträgen, Wort- und Satzabbrüche, Hörersignale, Redeübergabe, Adjazenzpaare, Redeübernahme, Gesprächsschrittbehauptung, Regelstörungen, Regelverletzungen und Reparaturmaßnahmen. In allen Bereichen kann für Kinder dieser Altersgruppe ein angemessenes Maß an Konversationsmanagement nachgewiesen werden. Entwicklungsbedingte Defizite in der Sprachkenntnis und -verarbeitung bzw. durch ihre Stellung als nicht-bevorrechtigte Interaktionspartner bedingte Schwierigkeiten werden mit Hilfe besonderer Strategien gelöst, so dass die Kinder auf ein für ihre Zwecke funktionstüchtiges System des Sprecherwechsels zurückgreifen können. Hierbei beeinflussen biologisch-kognitive Reifungsbeschränkungen die Wahl der sprachlichen Techniken, mit denen die Kinder zu kohärenten und störungsfreien Gesprächen beitragen. Kinder der beobachteten Altersgruppe besitzen die Fähigkeit, sich einen im Rahmen einer formellen Gesprächssituation (Schule) modifizierten Regelapparat zur Regulierung des Sprecherwechsels anzueignen und adäquat umzusetzen.
Within the theoretical framework of ethnomethodological conversation analysis, the empiric-analytical research paper will be investigating the advanced acquisition of conversational techniques (turn-taking) by English-speaking elementary-school pupils. Based on this main issue, the following areas are studied: Turn-constructional units, incompletion of turns, back-channel signals, turn-yielding, adjacency pairs, turn-claiming, turn-holding, turn-taking errors, turn-taking violations and repair mechanisms. In all areas, an adequate degree of conversational management is demonstrated. Developmental problems in language competence and processing as well as problems concerning the children’s position as minor-privileged interlocutors are solved with the help of specific conversational strategies, so that children can access a turn-taking system that is adequate for their communicative goals. Constraints based on the biological and cognitive development have a strong influence on the selection of verbal techniques by which children contribute to coherent and ordered conversations. Children of the age group observed are able to access a modified turn-taking system adequate for formal speech events (school).
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