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Eine Neufassung des reliable-change Index mit einer Anwendung in der Essstörungsforschung

GND
129422800
Affiliation/Institute
Institut für Psychologie
Malewski, Peter

In dieser Arbeit wird im Rahmen des clinical significance Ansatzes (CLS) ein modifizierter reliable-change Index eingeführt, die Auswirkungen der Anwendung dieses Indexes abgeschätzt und forschungslogische Konsequenzen reflektiert. Der neue RC-Index behandelt zwei Fragen: (1) Geht die beobachtete Veränderung über die in einer Zeitspanne auftretenden normalerweise zu erwartenden Änderung hinaus? und (2) ist diese Beurteilung als reliabel zu bewerten? Mit dieser Änderung begründet der Normalitätsbegriff sowohl den statischen (CS) als auch den dynamischen Teil (RC) des CLS-Konzepts, so dass eine konzeptuelle Asymmetrie ausgeglichen wird. Der Erweiterung des RC-Index liegt ein bestimmtes Veränderungsmodell zu Grunde. Methode: Um die normalerweise zu erwartende Veränderung zu erfassen, wurden 295 gesunden Frauen mit dem Eating-Disorder-Interview untersucht. Zum Vergleich mit einer klinischen Stichprobe wurden Daten aus einer multizentrischen Essstörungsstichprobe (MZ-ESS, N=1171) verwandt. Ergebnisse: Mit der Zunahme der Zeitspanne zwischen den Messzeitpunkten verringerten sich die Interkorrelationen der zu diesen Zeitpunkten erhobenen Daten. Die Abnahme variierte sowohl zwischen den Items als auch zwischen den Variablen. Entgegen der Hypothese strebte die Abnahme jedoch nicht asymptotisch gegen Null. Der geschätzte Therapieerfolg unterschied sich nur geringfügig zwischen den beiden Indices (klassischer RC: 31.3%, mit Zeit: 27.1%) Diskussion: Das angenommene Veränderungsmodell konnte bestätigt werden. Die widersprechenden Ergebnisse können auf die kurzen Zeitspannen zurückgeführt werden. Insgesamt stellt die Neuformulierung des Konzepts eine bedeutungsvolle Erweiterung des klassischen CLS-Konzepts dar.

Within the framework of the clinical significance concept (CLS), this work introduces a modified reliable change (RC) index, estimates the effects of an application and provides a discussion of implications for research-strategies. The new RC-index covers two questions: (1) Does the change exceeds the variability normally expected in a certain period of time? and, (2), is the change suggested by the data reliable? Thus the normality term constitutes both the dynamic (RC) and the static part (CS) of the CLS concept and a conceptual asymmetry disappears. The extension of the CLS-concept is based on a certain change model. Method: To estimate the normally expected change rate 295 healthy women filled out at 5 times the eating disorder inventory. As a clinical sample, data from a multicentric eating disorder study (TR-EAT, N=1171) were used. Results: With increasing time between the measurements the correlations decrease. The decrease varied over items and subscales. In contrast to the hypotheses this decrease wasnt asymptotic. The estimated success of therapy varied only moderate between the two RC indices (classical RC: 31.3%; with time: RC: 27.1%). Discussion: The assumed model of change was generally supported. Certain contradicting results can be attributed to the short time differences. Altogether this new formulation of the CLS concept represents a meaningful extension of the classic concept.

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