Perspektiven für Kinder und Jugendliche im organisierten Sport - Eine qualitative und quantitative Analyse in Wolfenbütteler Sportvereinen
Bei einer zunehmenden Tendenz zur Isolierung, Individualisierung und Auflösung der Lebensphasen scheinen die Sportvereine für Kinder und Jugendliche eine soziale Funktion zu erfüllen, die in der Sportwissenschaft bislang selten belegt wurde. Die Sportvereine sind für die jungen Sporttreibenden überschaubar, leicht zu erreichen und bilden einen Ausgleich zur Schule und zu den Anforderungen des Alltags. Sie sind finanziell nahezu für alle sozialen Schichten zugänglich und bieten eine Vielzahl von sportlichen Betätigungsmöglichkeiten. Allerdings sollten sich die Vereine ihrer pädagogischen Verantwortung bewußt sein. Dazu gehört es, sich mit den Problemen der Kinder und Jugendlichen auseinanderzusetzen, um diese stärker als bisher in die sportliche und überfachliche Arbeit zu integrieren. Während nahezu alle wissenschaftlichen Studien, die sich mit den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen beschäftigen, lediglich auf bestehende Defizite verweisen, sollen die in der vorliegenden Untersuchung erzielten Ergebnisse konkrete Veränderungen in den beteiligten Vereinen bewirken. Die Sportvereine sollten exemplarisch aus der Perspektive ihrer jungen Mitglieder betrachtet und punktuell so verändert werden, dass ihre Attraktivität für diese Zielgruppe steigt. In einer vorgeschalteten qualitativen mündlichen Befragung werden Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren aus Sportvereinen bzw. aus freien Jugendgruppen interviewt, um deren Einstellungen und Erfahrungen kennenzulernen. In einer sich anschließenden quantitativen Analyse werden dann junge Mitglieder aus Wolfenbüttler Sportvereinen befragt, um deren Situation differenziert nach Schulausbildung, Alter und Geschlecht zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten in den beteiligten Sportvereinen diskutiert werden und möglichst in die Praxis einfließen.
Given the growing tendency towards isolation, individualism, and the dissolution of traditional life phasing, sport associations for children and young people would seem to fulfil social functions that has not been given sufficient attention by sports science in the past. Sports associations offer young sports enthusiasts a clearly structured, easily accessible counterbalance to the realities of school and everyday life. They are affordable for nearly all social levels and offer a wide variety of athletic activities. Thus, sports associations must be aware of their pedagogical responsibilities. This includes, among others, being aware of the problems affecting children and young people today in order to integrate them more completely into the comprehensive approach towards sports programming. Whereas nearly all scientific studies, that concern themselves with the needs of children and young people in sports associations, focus on specific deficits, the results of this investigation are intended to lead to actual change in the participant associations. The sport associations are to be examined from the point of view of a young member and then changed in such a way as to increase their appeal for this target group. Prior to that, in an oral survey, children and young people between the ages of 10-18 currently active in sports associations or youth groups are interviewed in order to provide the researcher with a detailed first-hand account of their attitudes and experiences. In a subsequent numerical analysis, the young members of the Wolfenbuettel Sports Club are surveyed in order to differentiate their responses according to their education, age and gender. The results of this investigation are intended to form the basis of a discussion in the sports associations involved leading to, finally, practical implementation.
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